100.000 Euro Schaden Betrugsfall bei der Rheinbahn

Düsseldorf · Die Rheinbahn ist offenkundig Opfer eines groß angelegten Betrugs geworden. Unternehmenssprecher Georg Schumacher sagte am Donnerstag, er dementiere einen Medienbericht nicht, wonach ein langjähriger Mitarbeiter (52) verdächtigt wird, beim Verkauf von ausrangierten Bussen in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Der Schaden soll sich nach RP-Informationen auf mindestens 100 000 Euro.

Weil die Untersuchungen durch die Innenrevision noch nicht abgeschlossen sind, hat das Verkehrsunternehmen noch keine Anzeige erstattet. Dabei geht es auch um die Frage, ob Kontrollorgane versagt haben. Der Beschuldigte äußert sich nicht zu den Vorwürfen, er ist krank geschrieben. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, dass sie möglicherweise von Amts wegen Ermittlungen wegen des Betrugsverdachts aufnehme.

Nachdem ein Anfangsverdacht aufgetaucht war, hatte der Vorstand um Chef Dirk Biesenbach den Betriebsrat eingeschaltet: Die Arbeitnehmervertreter stimmten einstimmig dafür, dass das Büro des langjährigen Einkaufsleiters durchsucht und Daten von seinem PC sichergestellt wurden. Nach RP-Informationen befand sich darauf Material, das den Mann, der als Auszubildender bei der Rheinbahn begann und seit mehr als 30 Jahren beim Unternehmen beschäftigt ist, erheblich belastet.

Dabei kam ebenfalls ans Tageslicht, dass er Aufträge fürs Aufbringen eines speziellen Anti-Graffiti-Schutzes auf Fahrzeugen zu überteuerten Preisen vergeben hat. Der 52-Jährige hatte sich für einen Standard eingesetzt, der dreimal so teuer wie der, der sonst verwendet wird. Pikant: Dieses Unternehmen gehört seiner Frau. Nach und wurden so Konkurrenten vom Markt verdrängt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort