3.000 Stellenstreichungen in Warenhäusern geplant Betriebsräte treffen sich in Düsseldorf

Düsseldorf (dto). Darüber hinaus wollen am Samstag im Düsseldorfer ver.di-Haus die Betriebsräte der NRW-Karstadthäuser mit Landeswirtschaftsminister Harald Schartau (SPD) zusammenkommen und über die Lage bei Karstadt beraten. In der Verwaltung des Bereichs Warenhäuser plant der Essener Konzern KarstadtQuelle angeblich den Abbau von bis zu 3.000 Mitarbeitern.

Verkaufspersonal sei davon nicht betroffen, sagte Vorstandsmitglied Helmut Merkel dem Wirtschaftsmagazin "Capital" nach einem am Mittwoch verbreiteten Vorabbericht. Der Standard beim Service solle gehalten werden. Damit präzisierte ein Konzernvorstand erstmals den angekündigten Personalabbau im Unternehmen.

Für die 77 kleinen Karstadt-Warenhäuser liegen nach Merkels Worten "bereits mehr als 100 Anfragen von Investoren" vor. Mit drei potenziellen Interessenten werde schon konkret verhandelt. Der Vorstand erwarte, bis "Mitte 2005" einen Verkauf über die Bühne zu bringen. KarstadtQuelle habe ABM Amro und Société Générale mit der europaweiten Käufersuche beauftragt. Drei Gewerbe-Immobilien gebe das Unternehmen bis Jahresende ab. "Das bringt einen dreistelligen Millionenbetrag", sagte Merkel.

Unterdessen hat die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Margret Mönig-Raane, die Banken zur Hilfe aufgefordert und ein Zukunftskonzept angemahnt. Der Konzern müsse mit einem Konzept saniert werden, das die Zukunft der Standorte und der Arbeitsplätze langfristig sichere, sagte sie dem Magazin "FocusMoney".

Wegen der angespannten Lage bei dem Unternehmen sind in den nächsten Tagen in vielen Karstadt-Häusern Mahnwachen der Beschäftigten geplant. In NRW sollen ab Donnerstagnachmittag in Detmold, Marl, Recklinghausen und Datteln entsprechende Veranstaltungen stattfinden. Darüber hinaus wollen am Samstag im Düsseldorfer ver.di-Haus die Betriebsräte der NRW-Karstadthäuser mit Landeswirtschaftsminister Harald Schartau (SPD) zusammenkommen und über die Lage bei Karstadt beraten.

Am Mittwoch gingen unterdessen die Verhandlungen zwischen Management und ver.di über den Sanierungsplan weiter. Über Resultate wollten beide Seiten am Nachmittag um 16 Uhr auf einer Pressekonferenz berichten.

(afp)
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