Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Platz sieben im NRW-Vergleich Berufstätige steigen aufs Rad um

Düsseldorf · Nach einer Studie des Landes ist die Zahl der Düsseldorfer, die ihren Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurücklegen, um 35 Prozent gestiegen. 20 Prozent beträgt der Anstieg bei Bussen und Bahnen. In der Politik macht sich der Wandel erst langsam bemerkbar.

In der Rangliste der NRW-Städte mit dem höchsten Anteil von Radfahrern taucht früh eine Überraschung auf. Nach Unistädten wie Münster, Aachen und Bonn kommt schon auf Platz sieben die Landeshaupstadt. 32,3 Prozent der Berufstätigen in Düsseldorf nahmen im vergangenen Jahr das Rad für ihren Arbeitsweg. Dies ergab eine Erhebung des Landesbetriebs Information und Technik, der nach eigenen Angaben dafür etwa jeden zehnten Haushalt in NRW befragt hat. 32,3 Prozent entsprechen einem absoluten Wert von 90 900 Radfahrern. Bei der vorherigen Umfrage im Jahr 2000 waren es noch 67 400. Der Anstieg liegt demnach bei rund 35 Prozent.

Grünen-Vorstoß belohnt

Düsseldorf hat damit im Landesvergleich einen großen Sprung gemacht. Mit den neuen Wert hat es sich an die Spitze im Regierungsbezirk gesetzt und liegt inzwischen vor fahrradfreundlichen Regionen wie den niederrheinischen Kreisen Kleve (29,7 Prozent) oder Viersen (26,6). Lag die NRW-Landeshauptstadt vor acht Jahren noch auf Höhe des NRW-Durchschnitts von rund 27 Prozent, übertrifft sie diesen nun um gut fünf Prozentpunkte.

Dass so viele Bürger inzwischen auf das Zweirad für den Arbeitsweg setzen, zeigt sich langsam in der Politik. Vor zehn Jahren noch zählte zu den populärsten Programmpunkten des OB-Kandidaten Joachim Erwin das Versprechen, den Radweg von der damals einspurigen Luegallee im Stadtteil Oberkassel zu entfernen. In diesem Jahr wagten die Grünen kurz vor der Kommunalwahl den Vorstoß für mehr und bessere Radwege. Am Wahltag erzielten sie mit 14,6 Prozent ihr bestes Ergebnis auf Stadtebene.

Zuwachs über Landesschnitt

In den politischen Gremien lässt der Wandel noch auf sich warten. In der Sitzung des städtischen Verkehrsausschusses scheiterte in der vergangenen Woche der Grünen-Antrag "Sicher und zügig Radfahren im Alltag" wie seine Vorgänger — an der Mehrheit von CDU und FDP. Die neue Machtverteilung im Rat und die daraus resultierende vorsichtige Annäherung von Union und Grünen eröffnet für die Zukunft die Möglichkeit, dass die Grünen einige ihre Forderungen durchsetzen.

Dabei wird der Nahverkehr erneut eine Rolle spielen. Die Erhebung des Landesbetriebs hat auch bei Bus und Bahn einen Anstieg festgestellt. 78 300 Berufstätige nutzen sie für den Arbeitsweg, 12 400 mehr als im Jahr 2000. Auch dieser Anstieg (plus 18,8 Prozent) liegt über dem Landesschnitt (plus 13,8 Prozent) und ist ein Ergebnis, das mitten in die Debatte um die wirtschaftlichen Zwänge der Rheinbahn platzt.

Das Nahverkehrsunternehmen vergibt derzeit ein gutes Drittel seiner Busfahrten an Firmen, die ihre Fahrer unter Tarif bezahlen. Der Vorstand will diesen Anteil erhöhen, die Arbeitnehmervertreter lehnen dies ab und wissen nun 18,8 Prozent mehr Unterstützer auf ihrer Seite.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort