Düsseldorf Benrath: 20 Millionen für Schloss-Sanierung

Düsseldorf · Derzeit erstellt der kaufmännische Stiftungsvorstand Nicolas Maas mit dem Amt für Gebäudemanagement eine Prioritätenliste der Maßnahmen. Sie sollen 2017 beginnen - und ohne Schließung des Schlosses umgesetzt werden.

 Im Westflügel des Schlosses sind das Naturkundemuseum und die Büros des Stiftungsvorstands und der Mitarbeiter untergebracht.

Im Westflügel des Schlosses sind das Naturkundemuseum und die Büros des Stiftungsvorstands und der Mitarbeiter untergebracht.

Foto: Günter von Ameln

Nicht nur das Schauspielhaus muss aufwendig saniert werden, auch im Benrather Schloss gibt es einen über Jahre angelaufenen Sanierungstau. Eine im Raum stehende Summe von rund 20 Millionen Euro wollte der kaufmännische Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, Nicolas Maas, nicht kommentieren. Doch so falsch ist sie wohl nicht. Nach RP-Informationen ist das ein über den Daumen gepeilter Betrag für viele kleinere und einige größere Sanierungsmaßnahmen, vor allem im Tiefbau. Sorgen bereiten unter anderem die feuchten Keller.

"Wir können derzeit keine Summe nennen, da noch Sanierungsgutachten erstellt werden müssen. Erst wenn diese vorliegen, wissen wir, wie viel welche Maßnahme kosten wird", sagt Maas. Er weiß zudem nicht, ob es nicht noch die eine oder andere unliebsame Überraschung geben wird: "Es existieren für das Schloss nur wenige Raumbücher." Eines steht für den Juristen fest: "Wir wollen die Maßnahmen im laufenden Betrieb umsetzen und werden sie deshalb über mehrere Jahre strecken." Auf keinen Fall soll es dazu kommen, dass das Schloss oder auch nur Teile über einen längeren Zeitraum für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Dabei soll eine Prioritätenliste helfen, die nach und nach abgearbeitet werden soll.

Vor zwei Jahren haben Nicolas Maas und Stefan Schweizer die Stiftungsleitung übernommen. Einer ihrer ersten Arbeitsschritte war das Aufstellen eines Schadenskatasters. "Wir arbeitend sehr gut mit dem Amt für Gebäudemanagement und der Denkmalbehörde zusammen", unterstreicht Maas. Nach jetziger Planung sollen Anfang 2015 die ersten Aufträge für Sanierungsgutachten vergeben werden, deren Fertigstellung für Anfang 2016 avisiert sind. Mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen könnte Anfang 2017 begonnen werden. Aus welchen Mitteln das Geld dafür kommt, ist noch völlig unklar. Die Stiftung hat einen jährlichen Betrag für Bauunterhaltungsmaßnahmen in Höhe von 200 000 Euro. "Davon zahlen wir aber auch alle Wartungsverträge", sagt Maas, der vor seiner Vorstands-Tätigkeit Referent bei Kulturdezernent Hans-Georg Lohe war. Rein rechtlich gesehen ist die Stadt Eigentümerin der Immobilie. Das kam sie bereits Ende der 1970er Jahre zu teuer zu stehen. Aus den kalkulierten 9,8 Millionen Mark für eine umfassende Sanierung wurde die stattliche Summe von 24 Millionen Mark. Neun Jahre lang wurde das Schloss aufwendig von außen und innen saniert und restauriert. Die Mehrkosten waren entstanden, weil sich während der Restaurierung herausgestellt hatte, dass wesentlich mehr gemacht werden musste. Schon damals hieß es beim Kulturamt: "Bei der Restaurierung im Schloss erleben wir ständig neue Überraschungen. Wir werden von der notwendigen und und damit das Projekt verteuernden Mehrarbeit einfach überrollt."

So etwas soll Maas nicht passieren, weswegen er mit der Preisgabe von Zahlen äußerst vorsichtig ist. Damals sprang das Land mit einem Zuschuss in Höhe der Hälfte der Kosten ein. Auch bei den jetzt notwendigen Arbeiten hofft er auf Gelder aus öffentlichen Denkmaltöpfen: "Ich bin sicher, dass die Stiftung mit dem Amt für Gebäudemanagement und der Kämmerei eine gute Lösung finden werden."

(RP)
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