Studie Benderstraße: IHK gegen Umbau

Düsseldorf · Nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer will eine deutliche Mehrheit der Kunden und Händler die Neugestaltung der Straße nicht. Die Befürworter (CDU, SPD, Grüne) zeigen sich davon unbeeindruckt.

 Die Mehrheit der Befragten sprach sich gegen einen Umbau der Benderstraße aus.

Die Mehrheit der Befragten sprach sich gegen einen Umbau der Benderstraße aus.

Foto: Andreas Endermann

Der Streit um den Umbau der Benderstraße geht weiter, daran ändert auch eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) nichts. Diese hatte 300 Kunden und Händler befragt — und ein klares Votum erhalten: 72 Prozent der Händler und 66 Prozent der Kunden wollen die Straße so erhalten, wie sie ist. Sönke Willms-Heyng, für die FDP in der Bezirksvertretung und schon immer gegen den Umbau, fühlte sich bestätigt und sprach von einem Luxusproblem. Die Stadt müsse sparen, und an der Benderstraße könne sie leicht drei Millionen für den aus seiner Sicht unnötigen Umbau einsparen.

Ganz anders CDU, SPD und Grüne. Trotz des Votums der Befragten sehen sie sich durch die Umfrage bestätigt. Denn diese decke die Probleme auf, die es dort (und auf der Heyestraße sowie Kölner und Neusser Tor) gebe. Vor allem die Parkplatzproblematik werde erkannt und sei nicht gelöst.

Hanno Bremer (CDU) betont daher, seine Fraktion werde bei ihrer Absicht bleiben, den Umbau zu forcieren. Darin wird er unterstützt von Carsten Kuhnert (SPD) und Norbert Czerwinski (Grüne). Alle drei sehen aufgrund der Umfrage keinen Anlass, ihre Pläne zu ändern. Allerdings heißt es inoffiziell, man prüfe, gemeinsam mit dem Bürgerverein und den Händler-Vereinigungen sowie den Bürgerinitiativen zu einer gemeinsamen Info-Veranstaltung einzuladen. Denn offenbar werde das Umfrageergebnis stark geprägt von der Angst der Händler und Kunden, über eine lange Zeit ein Baustellen-Chaos hinnehmen zu müssen.

Das jedoch (und da sind sich alle einig) kommt auf die Benderstraße ohnehin zu: Die Rheinbahn muss die drei dort liegenden Haltestellen völlig neu gestalten, weil sie nicht mehr geeignet sind für die neuen Wagen-Typen, die das Unternehmen nach Fertigstellung der Wehrhahnlinie einsetzt. Die Straße wird also auf jeden Fall zur Baustelle, heißt es in der Bezirksvertretung.

Strittig sind jedoch die Bürgersteige und die Parkbuchten. Werden die Umbaupläne nach derzeitigem Stand umgesetzt, würden die Gehwege erheblich breiter und eine Reihe von Parkplätzen verschwinden. Zudem hätte die Benderstraße künftig nur noch eine Fahrspur in jede Richtung, und das dort gängige Zweite-Reihe-Parken wäre nicht mehr möglich, weil man damit die Bahn blockierte.

In den vergangenen Monaten hatte es eine teilweise erbittert geführte Auseinandersetzung um die im Viertel beliebte Einkaufsstraße gegeben. Die Meinungsverschiedenheiten gingen in Teilen quer durch die Parteien, Tausende von Unterschriften wurden gesammelt.

(ila/jco/ila)
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