Bielefeld entsetzt Beigeordneter Hintzsche bleibt in Düsseldorf

Düsseldorf · Der Dezernent für Schule, Jugend und Soziales, Burkhard Hintzsche, kündigt sein Amt in der Landeshauptstadt nicht. Wie Montag bekannt wurde, tritt Hintzsche die Stelle als Beigeordneter in Bielefeld nicht an. Dort war er vor wenigen Wochen vom Rat der Stadt bestellt worden, nachdem er sich beworben hatte. "Ich bleibe”, sagte Hintzsche auf Anfrage. "Und zwar aus rein privaten Gründen.”

 Politiker überlegen öffentlich, ob seine Partei ihn gedrängt hat, nicht nach Bielefeld zu gehen.

Politiker überlegen öffentlich, ob seine Partei ihn gedrängt hat, nicht nach Bielefeld zu gehen.

Foto: Bretz

Mehr wollte Hintzsche, der 2004 von Bielefeld als Dezernent nach Düsseldorf kam, nicht zu seiner jüngsten Entscheidung sagen. Nur so viel: Er habe Bielefeld gestern Morgen mitgeteilt, dass er nicht komme. Überraschende Schritte

Hintzsche hatte sich in diesem Sommer überraschend als Erster Beigeordneter der Stadt Bielefeld beworben, obwohl er in Ostwestfalen weniger Gehalt bezogen hätte als als Düsseldorfer Dezernent. Der neu gewählte Stadtrat bestellte ihn, die Sache schien perfekt. Politiker am Rhein bedauerten den Wegzug des profilierten Verwaltungsmanns, äußerten ihr Bedauern auch öffentlich. Allen voran Oberbürgermeister Dirk Elbers, der auch nach Hintzsches Entscheidung für Bielefeld noch das Gespräch suchte und sich gestern sehr zufrieden zeigte: "Dass Herr Hintzsche in Düsseldorf bleibt, ist gut für die Stadt”, sagte der OB. "Ich freue mich außerordentlich, dass er seinen Schritt zurückgenommen hat, denn ich habe ihn im vergangenen Jahr sehr zu schätzen gelernt.”

Damit ist auch die Ausschreibung hinfällig, mit deren Hilfe die Stadt die Stelle des Beigeordneten zum Jahresbeginn neu besetzen wollte. Das Procedere sei in diesem Fall sehr einfach, so Elbers: Da die Stelle nicht frei sei und Hintzsche weder gekündigt habe noch gekündigt sei, "gibt es schlicht keine freie Stelle, auf die sich jemand bewerben könnte”, so der Oberbürgermeister. Dem Vernehmen nach sollen Politik und Verwaltung in Bielefeld über Hintzsches Absage "not amused” gewesen sein.

(RP)
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