Höhere Entgelte in Düsseldorf Begräbnisse deutlich teurer

Düsseldorf · Eine politische Mehrheit für höhere Entgelte für Bestattungen gilt als sicher. Denn die Zahl der Begräbnisse sinkt. Auch die Preise für Müllabfuhr und Straßenreinigung werden steigen.

 Die Zahl der Begräbnisse sinkt.

Die Zahl der Begräbnisse sinkt.

Die Bestattungen auf den Düsseldorfer Friedhöfen werden deutlich teurer, steigen im Durchschnitt um 14 Prozent. Allerdings sind die Erhöhungen je nach Grabart unterschiedlich, reichen von etwa neun Prozent für ein Urnengrab bis über 15 Prozent bei einem Wahlgrab für einen Sarg. Der Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen beriet gestern die Vorschläge der Verwaltung.

Der endgültige Beschluss der Erhöhung muss der Rat am 15. Dezember treffen, aber es ist von einer Mehrheit im Rat für höhere Entgelte auszugehen. Die Gründe für das Heraufsetzen der Gebühren waren für die Politiker nachvollziehbar. So nimmt die Zahl der Bestattungen ab.

"Waren es 1992 noch mehr als 7800, so sind es 2011 nur noch 5000", sagte Thomas Eberhardt-Köster, stellvertretender Leiter des Fachamtes. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Urnenbegräbnisse von 20 auf 48 Prozent. Die Folge: Es werden mittelfristig fast 40 Prozent der Friedhofsflächen nicht genutzt. Die gleichbleibenden Pflegekosten müssen auf die geringere Zahl der Bestattungen umgerechnet werden - die Entgelte müssen steigen.

"Die CDU trägt die Erhöhung mit, aber mit gewaltigen Bauchschmerzen", sagte Ausschussvorsitzender Rüdiger Gutt (CDU) und verlangte neue grundlegende Überlegungen für die Gestaltung der Friedhöfe. Da die repräsentativen Wahlgräber immer seltener gewünscht würden, entstünden große Lücken zwischen den Grabstellen.

Der Park-Charakter der Friedhöfe gehe verloren. Der Hintergrund für die Entwicklung: Aufgrund der Nachfrage der Angehörigen bietet die Stadt unterschiedliche Bestattungsformen an. Neben dem klassischen Wahlgrab mit eigener Einfassung und großen Abmessungen gibt es schmalere Einzelgräber ohne Einfassung sowohl für Särge und für Urnen. Außerdem können Särge und Urnen in eine Wiese gesetzt werden.

Die einzelnen Grabstellen sind nicht zu erkennen, es gibt nur an einer zentralen Stelle Steinplatten, in die Namen eingraviert werden. Und es gibt die Möglichkeit, die Asche der Verstorbenen auf einer Weise zu verstreuen oder an einem Baum zu vergraben. Diese Bestattungsformen werden immer häufiger gewählt, weil sie preiswerter ist und die Pflege der Grabfelder von der Stadt übernommen wird.

"Um diesen Trend zu stoppen, muss die Stadt überlegen, wie die repräsentativen Wahlgräber preiswerter werden oder ob besonders gestaltete Flächen für Einzelgräber, sogenannte Memorial-Gärten, angelegt werden", sagte Gutt. Die Gebührenkommission müsse sich damit befassen. Die Gebühren für die Abfallentsorgung müssen ebenfalls angehoben werden, im Schnitt um 3,5 Prozent.

"Die gestiegenen Personal- und Entsorgungskosten konnten nicht mehr aufgefangen werden", sagte Umweltamtsleiter Werner Görtz. In den zurückliegenden Jahren waren die Entgelte stabil, so dass die Steigerung jetzt in etwa der Inflationsrate entspreche. Görtz geht davon aus, dass auch 2013 die Gebühren etwa um 2,8 Prozent steigen werden. Wenn Bürger Kosten sparen wollten, lohnten sich konsequentes Recycling und Kompostieren.

Bei der Straßenreinigung können die Preise ebenfalls nicht gehalten werden. Auch in diesem Bereich sind die Personalkosten laut Görtz nicht mehr aufzufangen. Die Erhöhung beträgt im Durchschnitt 3,4 Prozent.

(rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort