Die Kläger hatten in ihrer Eigentumswohnung eine topmoderne Alarmanlage einbauen lassen. Diese Anlage war so programmiert, dass sie, auch wenn niemand zuhause war, mit vorher eingegebenen Rufnummern Kontakt aufnahm - und das nicht nur bei Einbruch, sondern auch bei Stromausfall. Diesen Fakt hat das Ehepaar laut Urteil aber vergessen, als es im Juni 2011 zum Mittelmeerurlaub aufbrach.
Nach einem Stromausfall in der Region tat das Gerät das, wozu es programmiert war - es wählt immer wieder die Mobilnummern, die eingespeichert waren.

Das bemerkte das Paar auch, und musste aber feststellen, dass sich die Anlage vom Ausland aus nicht deaktivieren ließ. Also schalteten beide ihre Handys ab. Jedoch: die Alarmanlage gab nicht auf, rief immer weiter an - und löste insgesamt rund 4000 Mal die automatische Anrufbenachrichtigung der Handys aus. Das sei nicht gewollt gewesen, klagten die Urlauber nach der Heimkehr gegen Telefonkosten von 790,68 Euro. Denn jeder (vergebliche) Anruf des Alarmcomputers bei der Handyautomatik kostete 0,18 Cent. Das Paar wollte dafür die Telefonfirma verantwortlich machen.

Doch laut Urteil lag die Schuld bei den Klägern. Sie hatten die Anlage nicht korrekt programmiert. Sie hätten sich zumindest informieren müssen, ob die Anrufautomatik auch aus dem Ausland abschaltbar ist - oder hätten während der Ferien die Nummer eines Vertrauten nahe der Wohnung für Alarmanrufe eingeben müssen. Also könne das Ehepaar nun nicht darüber klagen, dass alle automatischen Anrufe der Alarmanlage via Handy alle automatisch beantwortet wurden.