Kommentar Beckmann muss Zweifel zerstreuen

Es besteht kein Zweifel, dass Thomas Beckmann viel für die Obdachlosenhilfe geleistet hat. Mit spektakulären Auftritten vor dem Landtag oder beim Papst sorgte er für Aufmerksamkeit für die Probleme von sozial Schwachen, durch seine Cello-Konzerte hat er viele Spenden gesammelt und damit lokale Projekte im ganzen Land unterstützt.

Das befreit den Cellisten und seinen Verein aber nicht davon, transparent zu wirtschaften und dafür Sorge zu tragen, dass möglichst viel Geld da landet, wo es hingehört: bei den Bedürftigen. Wer um das Geld von Spendern wirbt, muss sich in besonderer Weise darum bemühen, keine Zweifel an der eigenen Arbeit aufkommen zu lassen. Dabei geht es nicht nur darum, ob rechtlich alles in Ordnung ist. Ein sozialer Verein muss gewährleisten, dass nicht zu viel Geld irgendwo auf der Strecke bleibt, und er muss von sich aus ein Interesse daran haben, seine gute Arbeit jedem zu belegen, der nachfragt. An beiden Punkten gibt es bei "Gemeinsam gegen Kälte" berechtigte Zweifel. Wenn Thomas Beckmann sie nicht zerstreut, gerät sein Lebenswerk in Gefahr.

(RP)
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