Demonstration in Düsseldorf Beamte machen ihrem Unmut Luft
Nach Schätzungen der Interessenvertretung für Beamte und Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst zogen am Mittwoch 5000 Demonstranten durch die Düsseldorfer Innenstadt. Bei der Abschlusskundgebung im Hofgarten versammelten sich die Beamten und Arbeitnehmer aus dem Öffentlichen Dienst und forderten lautstark acht Prozent mehr Gehalt und faire Arbeitsbedingungen.
Karin Hayn und ihre Kolleginnen kamen nach Düsseldorf, um ihrer Wut Luft zu machen. Die Sozialwissenschaftslehrerin aus Wülfrath ärgert sich über schlechte Arbeitsbedingungen und ein zu geringes Gehalt. "In den letzten Jahren haben wir immer weniger Geld bekommen!", sagt die Beamtin und zweifache Mutter. Die Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld habe eine Gehaltsreduzierung von cirka acht Prozent nach sich gezogen. Die Gymnasiallehrerin opferte ihren freien Tag, um vor dem Finanzministerium zu demonstrieren.
Neben Beamten und Arbeitnehmern aus dem Öffentlichen Dienst waren auch Lehrer in den Hofgarten gepilgert, die nicht verbeamtet sind. "Keine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Lehrerzimmer!", steht auf dem selbstgebastelten Plakat einer Hauptschullehrerin aus Coesfeld. Sie war mit zwei Kolleginnen und einem Kollegen aus dem Münsterland angereist, um sich für eine faire Bezahlung auszusprechen. "Wir machen die gleiche Arbeit wie unsere verbeamteten Kollegen, darum verdienen wir auch das gleiche Geld".
Demo anstatt Unterricht
Die vier Lehrer haben den Unterricht ausfallen lassen, um an der Demonstration in Düsseldorf teilnehmen zu können. Wie die Eltern auf den Unterrichtsausfall ihrer Kinder reagieren ist noch ungewiss. "Wir haben uns erst gestern dazu entschieden heute zu streiken. Morgen werden wir sehen, ob uns auch die Eltern unterstützen", sagt eine der Frauen.
Die Position der Lehrer wird offenbar auch von einigen Schülern unterstützt. "Die Schüler finden es auch ungerecht, dass wir weniger verdienen als unsere Kollegen", sagt eine der Coesfelder Lehrerinnen.