Werbebranche in Düsseldorf BBDO gewinnt viele neue Kunden

Die Werbeagentur BBDO mit Sitz an der Königsallee sieht Düsseldorf als wichtigen Standort für die Branche.

Patrick Hammer (v.l.), Kristoffer Heilemann und Cornelius Kölblin sind die Geschäftsführer von BBDO Düsseldorf.

Patrick Hammer (v.l.), Kristoffer Heilemann und Cornelius Kölblin sind die Geschäftsführer von BBDO Düsseldorf.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Für BBDO Düsseldorf läuft es rund: Innerhalb weniger Wochen hat die Werbeagentur eine ganze Reihe großer Neukunden gewonnen. So sicherte man sich das internationale Mandat von Continental Reifen, dazu Aufträge von der Düsseldorfer Telefonica-Marke Ortel Mobile, den Seniorenbetreuungsunternehmen Home Instead und zuletzt dem chinesischen Smartphone-Hersteller ZTE.

Dass solche Jobs nach Düsseldorf statt nach Berlin gehen, finden Patrick Hammer und seine Geschäftsführer-Kollegen Cornelius Kölblin und Kristoffer Heilemann kaum verwunderlich – sie fühlen sich in der NRW-Landeshauptstadt im Herzen ihrer Branche. „Düsseldorf ist so etwas wie der Hidden Champion“, sagt Kölblin: „Weil hier viele Agenturen sitzen und weil die Stadt Kommunikations-, Marketing- und Digitaltalente aus dem In- und Ausland anzieht.“ Zumal viele langjährige Kunden ebenfalls in der Region sitzen: Bayer gehört dazu, Dr. Oetker und Postbank und nun auch Ford.

Für Düsseldorf sprechen aus Sicht der hiesigen BBDO-Chefs die gleichen Argumente, die auch in anderen gefragten Branchen ziehen: Es gibt einen gut angebundenen internationalen Flughafen, eine hohe Internationalität, gleichzeitig einen hohen Freizeitwert – man will potenziellen neuen Mitarbeitern ja auch etwas bieten können, hat gerade erst mehr als zehn neue Leute eingestellt. Kurzum: „Die Stadt ist hochspannend“, sagt Hammer.

Und so hat sich die BBDO Group für ein weiteres Jahrzehnt auf Düsseldorf und die Königsallee festgelegt. Dort sitzt BBDO an der Hausnummer 92 (Ecke Bahnstraße) in einem Bürohaus, das früher von der Vicoria-Versicherung genutzt wurde. Heute teilen es sich verschiedene Unternehmen des Netzwerks BBDO Group Germany – die Kommunikationsberater von Ketchum Pleon etwa oder die Marketing- und Sales-Berater von Batten & Company. „Und wir von BBDO Düsseldorf sind sozusagen das Herz, die Kernmarke seit 1971“, sagt Kölblin. Sie sitzt mit rund 150 Mitarbeitern im 5. Stock, der im vergangenen Jahr aufwendig umgebaut wurde – die offene Gestaltung im Großraum soll die Kommunikation einfacher und schneller machen.

Diese Kampagne wirbt für den „Life Lolli“

Diese Kampagne wirbt für den „Life Lolli“

Foto: BBDO

In vielen Unternehmen stoßen solche Veränderungen auf Protest, in diesem Fall seien sie dagegen vom Team positiv begleitet worden. „Es hilft, wenn man über diese Themen offen spricht und transparent agiert“, sagt Hammer: „Wir haben auch gemerkt, dass einige Sachen nicht funktioniert haben und das entsprechend angepasst.“ So fehlten anfangs die Möglichkeiten, in kleinen Teams zusammenzukommen: „Also haben wir dafür Räume geschaffen.“ Platz für weiteres Wachstum gibt es auch. „Bei all dem ist uns wichtig, dass unsere Leute nah zusammensitzen“, sagen die Chefs.

Einige Mitarbeiter sind übrigens seit Jahrzehnten dabei und sorgen für das, was Kristoffer Heilemann einen „guten Altersmix“ nennt: „Das gibt mir persönlich auch die Hoffnung, dass man hier länger arbeiten kann“, sagt der Geschäftsführer. In anderen Agenturen, da sei das Klischee der schnelllebigen Werbebranche nicht ganz falsch, liege der Altersdurchschnitt tatsächlich eher bei 25: „Aber das ist hier bei uns anders. Und ich empfinde das als angenehm, auch weil wir so einen Querschnitt der Gesellschaft abbilden.“ Überdies, sagt Patrick Hammer, bleibe man in dieser Branche schon wegen der zahlreichen vielfältigen Themen davon verschont, mit dem Alter womöglich unbeweglicher zu werden: „Schmerztablette, Schokoriegel, Dating-App – man kann gar nicht anders, als ständig offen für etwas Neues zu sein.“

Bei aller Internationalität pflegt BBDO übrigens auch seine regionalen Kundenbeziehungen – und landet damit weithin beachtete Erfolge. Zu den wohl spannendsten Projekten des vergangenen Jahres gehörte der „Life Lolli“, den die Agentur für die Knochenmark­spender­zentrale Düsseldorf an der Uniklinik konzipierte – ein Lutscher, dessen Stiel ein Wattestäbchen zur Gewebetypisierung für potenzielle Spender ist. „Es hängt nicht alles von der Größe des Budgets ab“, sagen die Geschäftsführer: „Es kann niemand etwas dagegen haben, wenn ein Thema die angemessene Aufmerksamkeit erhält.“

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