Fotos Baustelle Weihnachtsmarkt - Eröffnung 2008
Der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf wurde am Donnerstag eröffnet. Endlich wieder Zeit für Glühwein, Zimtgeruch und Räuchermännchen. In der Innenstadt fanden sich bereits am ersten Tag viele Menschen ein. Gähnende Leere herrschte jedoch auf dem Gustav-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus.
Bereits zwei Stunden vor offiziellem Schluss um neun Uhr langweilten sich die Verkäufer in ihren Hütten. Nur wenige Besucher verirrten sich auf den Platz.
Weiter hinten sah es noch trostloser aus.
Auch Thorsten Knell hat seinen Stand auf dem Gustav-Gründgens-Platz. Grund für den neuen Weihnachtsmarkt-Standort ist die Baustelle auf der Shadowstraße. Dort können in diesem Jahr keine Hütten stehen und so mussten sie vor das Schauspielhaus ausweichen. Knell blickt trotz des geringen Publikumaufkommens optimistisch ins Weihnachtsgeschäft: "Das war jetzt der erste Tag. Das läuft am Anfang immer etwas mau an".
Immerhin steht sein Stand direkt vor der Bühne, auf der jeden Tag ein Rahmenprogramm stattfinden soll. So konnte sich Thorsten Knell am Eröffnungstag an Puppentheater und einer Band erfreuen. Immerhin: außer ihm und seinen Weihnachtsmarkt-Kollegen sei niemand sonst da gewesen.
Nicht alle Hüttenbetreiber sahen die Situation so gelassen wie Knell. Ein Weihnachtsmarktverkäufer, der nicht namentlich genannt werden möchte, meint: "Wir sind ja durch die Baustelle förmlich abgeschlossen von außen. Die Leute finden uns einfach nicht."
Zwar haben sich die Betreiber Mühe gegeben, den Platz zu schmücken. So erhielt der alte Baumbestand Lichterketten.
Und der Bauzaun erhielt bunte Plakate.
Dass die Wehrhahn-Linie kommt, wird da unter anderem mitgeteilt. Nach den vom Amt für Verkehrsmanagement angekündigten Schildern, die den Weg zum Weihnachtsmarkt auf dem Gustav-Gründgens-Platz weisen sollen, suchte man am Eröffnungstag aber nahezu vergeblich.
Nach einigem Suchen erst konnte eines entdeckt werden. Eher klein und unscheinbar hängt es an einem Pfahl. "Das habe ich gar nicht bemerkt", sagt auch Anneliese Bergmann, die auf der Shadowstraße nach Geschenken suchte. "Ich hatte mich schon gewundert, dass auf der Shadowstraße keine Hütten stehen, aber ich dachte, dass die eben ganz weggefallen sind".
Ganz anders sah es da an den anderen Weihnachtsmarkt-Standorten Richtung Altstadt aus. Auf dem "Engelchen-Markt" auf dem Heinrich-Heine-Platz etwa drängelten sich die Menschen an den Ständen.
Der "Engelchen-Markt" ist mit seinem Jugendstil-Schmuck aber auch ein ganz besonderes Highlight.
Durch die ebenfalls zur Zeit laufende Medica-Messe waren bereits viele verschiedene Sprachen in den Straßen zu hören. Auch einige Reisebusse hatten den Weg schon in die Landeshauptstadt gefunden. Laut Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH werden insgesamt sieben Millionen Besucher erwartet. Bereits jetzt liegen mehr Anmeldung vor als in den Jahren zuvor.
Vom Heinrich-Heine-Platz auf dem Weg in die Altstadt kommt niemand an dem wohl berühmtesten Weihnachtsmarkt-Stand vorbei. Das karrusselförmige Rondell gehört Bruno Schmelter. Bereits seit 32 Jahren ist der Schauspielbetreiber auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt zu finden. Sein Stand ist jetzt elf Jahre alt und Treffpunkt für viele Weihnachtsmarktbesucher.
Neben den insgesamt fünf verschiedenen Beerenglühweinen hat der Familienbetrieb, der jetzt schon in der achten Generation auf dem Weihnachtsmarkt arbeitet, in diesem Jahr ein brandneues Getränk anzubieten: Weihnachtspunsch mit frischen Früchten.
Ungewöhnlich ist auch der heiße Caipirinha, hier zu sehen im durchsichtigen Gefäß. Er wird original serviert mit Rohrzucker und Limette.
Eierpunsch darf natürlich auch nicht fehlen. Die durchsichtigen Behältnisse gibt es seit vier Jahren an Schmelters Glühweinstand. "Vorher hatte ich mundgeblasene Glasgefäße", sagt er. "Davon seien im jedoch jedes Jahr regelmäßig zwei geplatzt. Bei ehemals 12.000 D-Mark pro Stück zwar ein optisch schönes, aber teures Vergnügen.
Auch die Essensangebote auf dem Weihnachtsmarkt sind wieder zahlreich. Von Crêpe über Würstchen, gebrannten Mandeln und wie hier den heißen Maronen bietet die Innenstadt alles, was das Herz begehrt.
Nicht an das leibliche Wohl dachten hingegen Weihnachtsmarktbesucher Uwe Dietzmann (rechts) und seine Frau Vera. Die beiden sind begeisterte Sammler von Holzfiguren aus dem Erzgebirge und kaufen sich jedes Jahr ein besonderes Stück.
Dieses Jahr wurde es dann ein "Araber mit Falken und Shisha".
Offiziell hatte der Weihnachtsmarkt am Donnerstag mit einer kurzen Ansprache von Oberbürgermeister Dirk Elbers begonnen. Auch das Christkind war dabei. Leider hatte es pünktlich angefangen, zu regnen.
Das hielt viele Besucher jedoch nicht davon ab, sich das Eröffnungsprogramm auf dem Rathausplatz entgehen zu lassen. Unter bunten Schirmen ließen sich die Besucher vor allem von Kindern der "Kids on Stage" Musik- und Schaupielschule und ihren Weihnachtsliedern begeistern.
Die Jungen und Mädchen kommen aus der zweiten bis sechsten Klasse.
Sie sangen traditionelle und moderne Weihnachtslieder.
Mit ihren roten Weihnachtsmützen zauberten sie weihnachtliche Stimmung auf den Rathausplatz.
Bei der Frage nach ihrem Lieblingslied waren sich die 11-jährige Amani (mitte) und ihre Freundinnen jedoch einig: "Lieber guter Weihnachtsmann" ist ihr absoluter Favorit.
Nachdem sich OB Elbers und das Christkind bei den Mitgliedern des Kinderchores bedankt hatten, kamen Schüler der Gemeinschaftsgrundschule an der Helmholtzstraße an die Reihe.
Die zwölf Kinder begrüßten alle Weihnachtsmarktbesucher in verschiedenen Sprachen. Unter anderem auf indisch, chinesisch oder griechisch.
Eine Kappelle spielte Blasmusik vom Balkon des Rathauses.
Der Weihnachtsmarkt läuft bis zum 23. Dezember. Am Totensonntag, 23. November, findet kein Verkauf statt. Anosnsten ist der Weihnachtsmarkt sonntags bis donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet, freitags und samstags von 11 bis 21 Uhr. Es gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag am 7. Dezember. Hier öffnet der Weihnachtsmarkt seine Pforten von 13 bis 18 Uhr.