Wehrhahn-Linie Zwangspause beim Tunnelbohren

Düsseldorf · Ausbesserungsarbeiten stoppen die Tuborine. Der Tunnelbohrkopf für die Wehrhahnlinie der U-Bahn kann sich zurzeit nicht durch das Erdreich fräsen, weil die Kies- und Erdmengen nicht abtransportiert und das Bentonitgemisch zum Verfestigen des Bohrloches nicht herangebracht werden können.

 Die Leitungen für die Tuborine (Mitte oben) - hier im Bauabschnitt am unterirdischen Bahnhof Graf-Adolf-Platz - sind stark beansprucht.

Die Leitungen für die Tuborine (Mitte oben) - hier im Bauabschnitt am unterirdischen Bahnhof Graf-Adolf-Platz - sind stark beansprucht.

Foto: Endermann, Andreas

Der Grund sind Arbeiten an den kilometerlangen Rohrleitungen von der Bentonit-Aufbereitungsanlage am Tunnelbeginn in Bilk bis zur Schadowstraße.

"Die ursprünglich zehn Millimeter dicken Wände der Stahlrohre sind an manchen Stellen gefährlich dünn geworden. Der Stahl wurde durch das Kiesgestein vor allem an Bögen und Ecken gleichsam abgeschmirgelt", erklärt Gerd Wittkötter, Projektleiter des U-Bahn-Baus. Das Risiko eines Leitungsbruchs auf dem letzten Teilstück des Tunnels — Ende November soll die Tuborine ihr Ziel Am Wehrhahn erreicht haben — wollten die Ingenieure nicht eingehen und kamen auf eine pfiffige Idee: "Die Leitungen werden zurzeit umgepolt", sagt Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Das heißt, dass in den Rohrleitungen, in denen das Bentonit von Bilk zum Bohrkopf transportiert wurde, künftig das ausgegrabene Erd-Kies-Gemisch zurück nach Bilk transportiert wird und umgekehrt.

Denn die Rohre für das weiche Bentonitgemisch sind noch sehr stabil, in ihnen können künftig Erde und Kies dann problemlos befördert werden. Und die angegriffenen Rohre für das Erdgemisch können das weiche, breiige Bentonit noch ohne weiteres verkraften.

"Für das Umpolen der Leitungen müssen Pumpen umgesetzt werden, deshalb ruhen die Arbeiten am Bohrkopf", erläutert Blome. Zudem müssten einige Eckverbindungen im Verlauf der Leitungen ausgetauscht werden. Die Umrüstung sei spätestens Ende der Woche beendet, dann könne die Tuborine ihre Fahrt wieder aufnehmen.

Durch die Zwangspause verzögert sich laut Blome die für 2015 vorgesehene Inbetriebnahme der U-Bahn nicht. Der zeitliche Puffer sei ausreichend. Wenn der Tunnelbohrkopf sein Ziel erreicht hat, können auch die Rohrleitungen abgebaut, kann die Baustelle an der Bachstraße verkleinert werden. Dort beginnt dann der Endausbau der Tunnelrampe am südlichen Ende der Wehrhahnlinie.

(RP)
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