Details geplant Kö-Bogen: Verkehr wird neu geführt

Düsseldorf · Nach dem Abriss der Hochstraße Tausendfüßler sollen nur Anlieger in Schrittgeschwindkeit zwischen Johanneskirche und Schadow Arkaden fahren. So entsteht ein neuer Platz. Für den Durchgangsverkehr Richtung Norden wird eine neue Linksabbiegemöglichkeit in die Berliner Allee geschaffen.

Fußgänger, Autos und Radfahrer sollen sich den verkehrsberuhigten Martin-Luther-Platz teilen.

Fußgänger, Autos und Radfahrer sollen sich den verkehrsberuhigten Martin-Luther-Platz teilen.

Foto: Stadt Düsseldorf/ FSWLA

Mit dem Bebauungsplan für den zweiten Abschnitt des Kö-Bogens, der jetzt der Bezirksvertretung als erstem politischen Gremium vorgelegt wurde, werden immer mehr Details bekannt. Auch zur geplanten Verkehrsführung, die mit dem Abriss der Hochstraße Tausendfüßler wirksam werden soll.

Da der Autoverkehr zwischen Berliner Allee, Immermann- und Schadowstraße, in der Hofgartenstraße und bis zur Heinrich-Heine-Allee durch mehrere Tunnel geleitet werden soll, ergeben sich an der Oberfläche neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Neue Plätze entstehen, zum Beispiel auf der heute stark befahrenen Kreuzung Berliner Allee / Schadowstraße. Bestehende Plätze werden für Fußgänger attraktiver. Das soll beim Martin-Luther-Platz zwischen Johanneskirche und Schadow Arkaden der Fall sein. Bereits heute ist dieser Teil der Innenstadt auch wegen seiner Außengastronomie bei Flaneuren beliebt.

Mit dem zweiten Teil des Kö-Bogens soll der Durchgangsverkehr komplett herausgenommen werden, der Platz nur noch frei sein für Anlieger — etwa die Nutzer des Parkhauses — und Lieferanten. Der Bereich wird verkehrsberuhigt, Autofahrer dürfen also nur Schritttempo fahren.

Die Neugestaltung orientiert sich an der Idee des so genannten "shared space" (gemeinsam genutzter Raum), bei der sich verschiedene Verkehrsteilnehmer — Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer — gleichberechtigt denselben Straßenraum teilen (s. Info-Kasten). In Anlehnung daran soll der Martin-Luther-Platz in diesem Bereich einheitlich gepflastert werden. Fußgängerwege und Fahrbahnen sollen aber durch andersfarbige Steinstreifen optisch voneinander getrennt werden. Die Zu- und Abfahrt des Parkhauses bleibt — wie heute — in beide Fahrtrichtungen erhalten.

Der Durchgangsverkehr, der bisher aus der Blumenstraße kommend diese Strecke in Richtung Norden und Immermannstraße nutzt, wird dann weiter auf der Blumenstraße am Portal der Johanneskirche vorbei auf die Berliner Allee geleitet. Dort wird eine neue Abbiegemöglichkeit geschaffen: Außer wie bisher nach rechts in Richtung Süden und Steinstraße wird es künftig auch möglich sein, nach links in Richtung Norden und Immermannstraße abzubiegen. Der Autoverkehr aus dem Tunnel, der direkt neben der Kirche an die Oberfläche mündet, kann von der Berliner Allee rechts in die Blumenstraße einbiegen.

"Der neu gestaltete Martin-Luther-Platz gewinnt hohe Aufenthaltsqualität", sagt Verkehrsdezernent Stephan Keller. "Gleichzeitig werden alle Interessen rund um die Johanneskirche gewahrt." Das Umfeld des Gotteshauses werde aufgewertet, das Parkhaus werde optimal erschlossen, die erforderlichen Wegebeziehungen blieben erhalten. "Möglichst wenig Verkehr auf dem Platz — das ist eine gute Lösung", sagt Thomas Fenner. Der Landschaftsarchitekt hat gemeinsam mit dem Architekten Juan Pablo Molestina den Wettbewerb für die Freiraumplanung gewonnen. "Die Johanneskirche wird so aus ihrer Insellage befreit", so Fenner. Durch den — reduzierten — Verkehr bleibe Bewegung auf dem Platz.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort