Wehrhahn-Linie Großer Umbau am Bilker Bahnhof
Düsseldorf · Die Arbeiten für die Gleisverlegung wegen des U-Bahn-Baus haben das Wochenende geprägt. Heute früh können die Busse und Bahnen wieder am S-Bahnhof entlang fahren. Fahrgäste müssen sich an Ersatzhaltestellen gewöhnen, Autofahrer an Engpässe auf der Friedrichstraße.
Für die Rheinbahn lief die Verlegung der Gleise am Bilker S-Bahnhof nach Plan. Heute früh ab 6 Uhr sollen die Straßenbahnen 706, 707, 712 und 713 sowie die Buslinien 835, 836 und der NE 7 wieder nach Fahrplan unterwegs sein, wenn auch ab den eingerichteten Ersatzhaltestellen. Diese bleiben bis zur geplanten Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie im Jahr 2015 bestehen. Weil die Arbeiten am Wochenende ohne Zwischenfälle verlaufen seien, wie Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster auf RP-Anfrage gestern berichtete, sollte in der Nacht zu Montag nach mehreren Probefahrten zwischen 2 und 3 Uhr die Strecke am Bilker S-Bahnhof für Busse und Straßenbahnen wieder freigegeben werden.
Bereits vor zwei Wochen hatten Studenten damit begonnen, im Auftrag der Rheinbahn Handzettel mit allen Informationen zu verteilen. Wohl mit ein Grund, dass Verkehrsmeister Nikola Magas, der Samstagnachmittag in seiner auffälligen orange-blaufarbenen Jacke vor den Arcaden stand, zu diesem Fazit kam: "Die Fahrgäste scheinen sehr gut informiert zu sein."
Doch trotzdem wurde der Rheinbahner - wie auch seine Kollegen vor Ort - in den nächsten Stunden im Minutentakt um Auskunft gebeten. Die häufigste Frage bis zu diesem Zeitpunkt: "Wie komme ich zum Trödelmarkt Aachener Straße?" Mit dem Ersatzbus für die Linie 712, der ab Kirchplatz bis Volmerswerth über eine Alternativstrecke verkehrte. Auch an der Haltestelle Kirchplatz informierten Rheinbahn-Mitarbeiter die Fahrgäste.
Bis Betriebsschluss um 1.30 Uhr in der Nacht zu Sonntag waren die Rheinbahner vor Ort präsent. Am Sonntagmorgen bezogen Kollegen von Nikola Magas ihre Positionen rechts und links entlang der Baustelle. "Es sind deshalb Verkehrsmeister vor Ort, weil die sich mit den Fahrplänen am besten auskennen", sagt der Verkehrsmeister. Waren es am Samstagnachmittag die Schnäppchenjäger, die die richtige Verbindung suchen, waren es am Abend Fahrgäste, die in die Altstadt wollen. Auch am Sonntagmorgen wurde dieses Ziel öfter nachgefragt. "Diese Leute wollen zum Frühschoppen", erzählt der Rheinbahner, der jede Frage mit Geduld und einem Lächeln auf den Lippen beantwortete.
Doch auch die Service-Mitarbeiter können nicht verhindern, dass Fahrgäste an der Ersatzhaltestelle der 712 an der Aachener Straße Samstagmittag vergeblich auf die Bahn warten, die dort erst ab Montag verkehren wird. Wie gut, dass in der Not Passanten helfen.
Am Wochenende führten die einspurigen Verkehrsführungen auf der Friedrichstraße weder stadtein- noch stadtauswärts zu längeren Staus. Dieser Engpass wird während des Baus von Tunnelrampe und Tunneleinfahrt für die Wehrhahn-Linie noch längere Zeit bestehen bleiben.
Die Ersatzhaltestellen
Alles ist anders heißt es ab heute für Rheinbahn-Fahrgäste, die am Bilker S-Bahnhof in die Linien 706, 707, 712, 713 sowie in die Busse 835 und 836 steigen wollen.
Die Ersatzhaltestellen für die Straßenbahnlinien 706, 707 und 713 liegen in beiden Richtungen an der Brunnenstraße. Für die Linie 712 befinden sich die Ersatzhaltestellen an der Aachener Straße, direkt an der Kreuzung zum Ludwig-Hammers-Platz. Für die Haltepunkte der 712 räumt die Rheinbahn ein, dass es für mobilitätsbehinderte Fahrgäste zu Problemen beim Ein- und Aussteigen kommen könne, da die Bahnen auf der Straße halten müssten.
Die Buslinien 835, 836 und der NE 7 halten stadtauswärts auf der Friedrichstraße vor den Düsseldorf Arcaden in der Höhe der Taxistände. In Gegenrichtung ist eine Ersatzhaltestelle auf der Merowingerstraße direkt hinter der Kreuzung am Ludwig-Hammers-Platz bei der Gaststätte Tigges eingerichtet.
Erst wenn die Wehrhahn-Linie eröffnet wird, können die Fahrzeuge der Rheinbahn wieder direkt am Bilker S-Bahnhof halten. Die Arbeiten an der neuen U-Bahn sollen bis Ende 2014/Anfang 2015 abgeschlossen sein, danach beginnt ein Probebetrieb der Rheinbahn, der bis zu sieben Monate dauern kann. Das Verkehrsdezernat geht derzeit davon aus, dass der reguläre Fahrbetrieb im Jahr 2015 beginnt.
Die Rheinbahn weist darauf hin, dass die Fahrgäste mehr Zeit zum Umsteigen einplanen sollten, weil die Wege nun weiter sind.
