Auftragszahlen steigen Bauindustrie sieht sich im Aufwind

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Bauindustrie ist in den ersten Monaten des Jahres mit erfreulichen Auftragszahlen ins Jahr gestartet. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Auftragseingänge von Januar bis April um 12,4 Prozent.

"Getragen wird die konjunkturelle Erholung vor allem vom Wohnungsbau", sagt Axel A. Wahl, beim Bauindustrieverband NRW Vorsitzender des Düsseldorfer Bezirks. "Seit der Finanzkrise ist für viele die Investition in Immobilien wieder interessant geworden." Entsprechend stiegen die Auftragseingänge im Wohnungsbau um 40 Prozent.

Dagegen stagniert die Auftragslage im Gewerbebau. Die Investitionsentscheidungen der Unternehmen erreichten die Branche erst mit zweieinhalbjähriger Verspätung, sagte Wahl. Denn die Firmen würden erst einmal Maschinen kaufen, um danach neue Hallen zu bauen. Darüber hinaus betrachtet die Branche mit Sorge die Entwicklung im öffentlichen Bau, der in den ersten vier Monaten des Jahres drastisch eingebrochen ist. Im öffentlichen Hochbau betrug der Rückgang nahezu 90 Prozent.

Sorge bereitet den Düsseldorfer Baufirmen auch das nachlassende Interesse von Praktikanten und Auszubildenden. Bei Berufen auf dem Bau würden die meisten Menschen an Arbeiter denken, die mit der Schüppe im Dreck stehen, sagte Wahl. Dabei sei ein Großteil der Arbeit mit modernstem Hightech und anspruchsvollen geistigen Aufgaben verbunden. Ingenieure, Techniker und Kaufleute würden zum Teil bereits über das 65. Lebensjahr hinaus beschäftigt, um den Fachkräftemangel abzufangen. Oft sei auch unbekannt, dass der Ausbildungsberuf des Maurers (nach dem Binnenschiffer) mit einem Durchschnittsverdienst von 916 Euro die zweitbestbezahlte Ausbildung ist - mit deutlichem Abstand zu Bank- und Versicherungskaufleuten.

(RP)
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