Neue Hochhäuser in Planung Ärger um Düsseldorfer Wohnungsbau

Düsseldorf · SPD und Grüne im Modernisierungsausschuss werfen der Stadtverwaltung vor, das Gremium nicht über den Wohnungsbau zu informieren und außerdem nichts für preiswerten Wohnraum zu tun. Neue Wohnhochhäuser im Quartier Central und an der Moskauer Straße gehen in Planung.

 Auf dem Ex-Post-Gelände an der Moskauer Straße sind insgesamt drei Wohnhochhäuser geplant.

Auf dem Ex-Post-Gelände an der Moskauer Straße sind insgesamt drei Wohnhochhäuser geplant.

Foto: Lorac Investment Management S.á.r.l. Luxemburg

SPD-Fraktionssprecher Andreas Rimkus nannte es im Ausschuss für Wohnungswesen eine "Unverschämtheit", was seiner Ansicht nach die Stadtverwaltung bei den Wohnungsbauprojekten in Düsseldorf macht. "Wir wollen endlich, dass Sie die Maßgabe zur Förderung öffentlichen Wohnraums bei allen Investoren auch durchsetzen", verlangte er. Seine Fraktionskollegin Karin Holloch erinnerte in der Ausschusssitzung gestern an die Stadt Köln, die preiswerten, öffentlich geförderten Wohnraum schaffe. "Es geht, man muss es nur wollen", sagte Holloch.

Die Grünen unterstützen die Kritik: Überhaupt werde der Ausschuss bei Wohnprojekten viel zu wenig, und meistens erst viel zu spät informiert, sagte Irmtraud Blumenroth. Der Antrag von SPD und Grüne, öffentlich geförderten Wohnraum bei allen Investoren zu fordern, wurde von CDU und FDP abgelehnt. In einem Antrag verlangten die Grünen deshalb auch Auskunft über die großen Wohnprojekte der Stadt, die in den nächsten Jahren fertig werden.

Wohnhochhäuser Quartier Central Wegen der starken Nachfrage nach Wohnraum baut Investor Pandion in Pempelfort drei Wohnhochhäuser (jeweils fast 60 Meter hoch) mit etwa 450 Wohnungen. Wo vorher auf vier Baufeldern vor allem Büros gebaut werden sollten, steht Wohnraum nun im Vordergrund, sagte Ulrike Geßner vom Planungsamt.

Altes Auto-Becker-Gelände Das Gelände wird umfassend überarbeitet. Hier sollen neben rund 7700 Quadratmeter Bürofläche auch noch etwa 250 Wohnungen entstehen.

Hohenzollern-Gelände Dort startet jetzt die öffentliche Beteiligung , bei der Bürger Einfluss auf das Projekt nehmen können. Halb Büros, halb Wohnungen sollen auf der gesamten Fläche entstehen. 1000 Wohnungen im Geschosswohnungsbau sind allein hier das Ziel der Investoren.

Westfalenstraße Das Gelände mit ehemals alten industriellen Produktionshallen soll völlig verändert werden. Die Ergebnisse des Gutachterverfahrens für die 6,7 Hektar werden am 19. Mai mit dem Siegerentwurf veröffentlicht. Geplant sind dort rund 300 Wohnungen für den schmalen Geldbeutel sowie einige wenige Reihen- und Stadthäuser.

Quartier "M" Das ehemalige Post-Gelände an der Moskauer Straße ist ein Vorzeigeprojekt für Wohnhochhäuser in Düsseldorf. Die Chancen für das Projekt stehen gut, sagte Geßner gestern. Ein Gutachterverfahren ist mittlerweile eingeleitet worden. Insgesamt werden dort 14 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen. Allein 60 Prozent sollen dem Wohnungsbau vorbehalten sein. Das heißt: Mit rund 500 Wohnungen in den geplanten Wohnhochhäusern soll eine Aufwertung Oberbilks weiter gefördert werden.

Dominikus-Krankenhaus Das von der Stadt als attraktives Wohngebiet nahe dem Rhein beschriebene Projekt soll bis zu 250 Wohnungen umfassen, dazu 20 Wohneinheiten im Konvent. Die geplante Bebauung soll Betreutes Wohnen, Mietwohnungen und Eigentumswohnungen umfassen.

(RP)
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