ADAC befürchtet einen Verkehrskollaps Baupanne am Breitscheider Kreuz

Düsseldorf · Die Bauarbeiten am Autobahnkreuz Breitscheid verzögern sich um mindestens einen Monat. Damit wird das Nadelöhr nicht rechtzeitig zum Ferienstart fertig. Der ADAC rechnet deswegen mit einem Verkehrskollaps in dem Bereich, weil am 7. Juli die benachbarte A 40 in Essen gesperrt wird.

Geplante Sperrungen am Kreuz Breitscheid
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Foto: RP-Archiv

Viele Autofahrer, Pendler vor allem, werden bei der Nachricht aufstöhnen: Die Bauarbeiten am Autobahnkreuz Breitscheid verzögern sich um mindestens einen Monat. Somit wird der Umbau nicht rechtzeitig zum Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen am 6. Juli fertig. "Das hätte eigentlich nicht passieren dürfen", sagt Frank Löchter, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW.

Eigentlich sollten die Umbauarbeiten an dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt spätestens am 30. Juni beendet sein. Jetzt soll die Baustelle erst Ende Juli vollständig freigegeben werden. Als Grund für die Verzögerung nannte der Landesbetrieb den Fund größerer Bauschutt- und Betonreste im Trassenbereich, der nicht kurzfristig weggeschafft werden könne.

"Das kann bei Großbaustellen immer mal passieren, auch wenn es in dem Fall besonders ärgerlich ist", sagt Löchter. Betroffen sind die beiden Fahrtrichtungen von Köln nach Krefeld (A 3 auf die A 524) und von Essen nach Krefeld (A 52 auf die A 524). Die anderen Verbindungen am Kreuz sollen nach Angaben der Straßenbaubehörde wie geplant am 30. Juni befahrbar sein.

"Wir kommen in Teufels Küche"

Seit Beginn der millionenschweren Bauarbeiten im Januar dieses Jahres bilden sich in dem Nadelöhr zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr kilometerlange Staus in alle Fahrtrichtungen. Täglich passieren mehr als 200.000 Fahrzeuge das Autobahnkreuz Breitscheid, wo die A 3, A 52 und A 524 aufeinandertreffen. Zu Baubeginn hieß es bei Straßen NRW, dass die Baustelle auf jeden Fall am 30. Juni fertiggestellt sein werde. Ansonsten, so der zuständige Bauleiter damals, "kommen wir wegen der geplanten Vollsperrung der A 40 "in Teufels Küche".

Doch genau dieser Fall ist nun eingetreten. In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli wird der Ruhrschnellweg zwischen dem Autobahndreieck Essen-Ost und der Anschlussstelle Essen-Zentrum für mindestens drei Monate in beide Fahrtrichtung komplett gesperrt. Die A 52 von Düsseldorf nach Essen führt direkt durch das Kreuz Breitscheid und führt auf die A 40 in Essen. Dort sollen mehrere Brücken sowie der Ruhrschnellwegtunnel instand gesetzt werden. Außerdem ist die Erneuerung der Fahrbahn und des Lärmschutzes geplant. Der Verkehr soll zum Teil durch die Essener Innenstadt umgeleitet werden.

ADAC warnt vor Verkehrskollaps

Der ADAC warnt vor einem Verkehrskollaps. "Es drohen zum Ferienstart und auch im Berufsverkehr sehr lange Staus in dem Bereich", sagt Sprecherin Jacqueline Grünewald. Besonders betroffen seien die Pendler von Düsseldorf nach Dortmund und Westfalen. "Sie müssen sich auf ganz schwere Zeiten einstellen, weil es keine Ausweichmöglichkeiten zum Umfahren gibt", sagt die Verkehrsexpertin. "Da können selbst wir als Automobilclub keine Tipps mehr geben, weil es einfach keine gibt."

Die Verkehrsexpertin des ADAC reagierte mit Verwunderung auf die Begründung des Landesbetriebs für die Verzögerung der Bauarbeiten. "Als Argument zu viel Bauschutt anzuführen, ist sehr verblüffend", sagt sie. Vielmehr seien Fehler im Baustellen-Management für die Verschiebung verantwortlich. "Hätte man besser geplant, wäre das wahrscheinlich nicht passiert."

(RP/jre/jco/csi/top)
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