Stadtgrün in Düsseldorf Baumgruben mit Belüftung unter dem Asphalt

Düsseldorf · Das Gartenamt verwendet in Unterbach ein spezielles Substrat, damit dem Baum Mineralien zugeführt werden. Anwohner hatten sich über Mini-Baumscheiben an der Gerresheimer Landstraße gewundert.

 Ein neu gepflanzter Baum an der Gerresheimer Landstraße

Ein neu gepflanzter Baum an der Gerresheimer Landstraße

Foto: privat

Die Gerresheimer Landstraße in Unterbach befindet sich gerade im Umbruch, dort entsteht auf mehr als zehn Hektar das Neubaugebiet im Hochfeld. Im Zuge dessen erfährt auch das unmittelbare Umfeld, die Straßen, Bürgersteige, Radwege, eine Neugestaltung. Dazu gehört auch die Anpflanzung junger Bäume. In diesem Zusammenhang wundern sich viele Unterbacher, dass den neu gepflanzten Bäumen an der Gerresheimer Landstraße so wenig Raum gegeben und so die Möglichkeit reduziert wird, genug Wasser aufzunehmen. „Betrachtet man das Umfeld gut gewachsener Bäume, kann man feststellen: Je größer die Möglichkeit der Wasseraufnahme, je besser der Wuchs“, sagt ein Anwohner.

Stattdessen werde den Bäumen gerade einmal ein „Loch“ von 60 mal 60 Zentimetern zwischen den Asphaltplatten eingeräumt. „Wie soll sich da ein Baum entwickeln?“, fragt ein Passant, „zumal Platz genug vorhanden wäre. Der Radweg ist mehr als ausreichend breit, und Platz für die Fußgänger gibt es auch genug.“ Bei einer größeren Baumscheibe könnte man  auch erlauben, dass Anwohner Blumen pflanzen und sich darum kümmern.

Laut Aussage eines Stadtsprechers habe sich das Gartenamt in diesem Fall aber durchaus seine Gedanken gemacht. An dem Baumstandort habe die Stadt unterschiedliche Nutzungsansprüche in Einklang gebracht. Ziel sei es gewesen, die Bäume fachgerecht zu pflanzen und gleichzeitig die Nutzung des Rad- und Gehweges weiter zu ermöglichen. „Als Lösung ist hier eine überbaubare Baumgrube entstanden. Die tatsächliche Baumgrube liegt unter dem Pflaster“, so der Sprecher. Sie sei zwölf Kubikmeter groß und wie folgt beschaffen: Damit der neu gepflanzte Straßenbaum optimale Wuchsbedingungen vorfindet, würde die Stadt ein spezielles Pflanzsubstrat verwenden. Basis dafür sei eine Richtlinie der Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau. „Das Substrat versorgt den Baum mit Mineralien und garantiert eine gute Luftzufuhr sowie eine ausgeglichene Balance zwischen Wasserspeicherkapazität und Wasserdurchlässigkeit“, erklärt der Stadtsprecher. Außerdem erhalte die Baumgrube auch oberirdisch sichtbare Belüftungsrohre.

Neben der Qualität der Baumgrube würden auch die Beschaffung des Baums, seine Verankerung im Boden und die Pflege innerhalb der Folgejahre seine Entwicklung beeinflussen. Die Stadt setze dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Bewässerung der Jungbäume: Im ersten Jahr sind 20 Bewässerungsgänge vorgesehen, im zweiten und dritten Standjahr jeweils 15 und im vierten Jahr nach der Pflanzung zehn Durchgänge.

Das Gartenamt erstelle neue Baumgruben für Straßenbäume grundsätzlich mit einem Volumen von zwölf Kubikmetern. Außerdem sei unter dem Pflaster ein Baumschutzrost verbaut. Es sorge dafür, dass das Bodenniveau um den Baum herum gleich bleibt und verteilt die Kraft gleichmäßig, wenn sich zum Beispiel Fahrräder oder Fußgänger über den Wurzeln bewegen. Das schütze zugleich die Baumwurzeln.

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