Das sind die wichtigsten Projekte Bauboom an der Düsseldorfer Uniklinik
Düsseldorf · Mit millionenteuren Neubauten, aber auch Sanierungen will die Uniklinik die Bedingungen für Forschung und Lehre verbessern und damit auch die Patientenversorgung. Das sind die wichtigsten Projekte.
Auf dem rund 40 Hektar großen Areal der Uniklinik (UKD) mit seinen rund 100 Gebäuden stehen die Zeichen auf Sanierung und Neubau: Bauzäune und -container oder Bagger sind nicht zu übersehen. Um Forschung und Lehre, aber auch die Patientenversorgung zu verbessern, laufen verschiedene Projekte. Ein Überblick über die größten und wichtigsten Projekte, von denen auch viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer profitieren werden.
Ein architektonisches Highlight ist der Neubau „CARDDIAB“ („Translationales Forschungsgebäude für CAR-Diovaskuläre Forschung bei DIABetes), der im Süden des Campus für einen hohen zweistelligen Millionenbetrag entsteht. Bei der Forschung will man sich darauf konzentrieren, „zukunftsweisende Ansatzpunkte für medikamentöse, medizintechnische und verhaltensbedingte Prävention und therapeutische Maßnahmen zu ermitteln“, wie ein Klinik-Sprecher mitteilt.
Das soll an der Schnittstelle von Stoffwechsel-, Diabetes- und Herz-Kreislauferkrankungen geschehen. Von der Forschung könnten viele Menschen profitieren, denn Herz-/Kreislauferkrankungen weisen schon heute das höchste Risiko für Erkrankung und Sterblichkeit auf, Diabetes mellitus Typ 2 betrifft bereits 25 Prozent der älteren deutschen Bevölkerung. Und: In Zukunft werden auch zunehmend Jüngere an ihr erkranken.
Rohbau und Fassade des dreigeschossigen Baus sind bereits fertiggestellt. Die Fassade soll auch bei der Klimatechnik unterstützen: „Hinter den Metallelementen verbergen sich spezielle Lüftungsflügel, die nachts das Gebäude abkühlen“, sagt der Sprecher. Zum Jahreswechsel 2024/2025 soll der Neubau fertig sein.
Neben der Krankenhausapotheke entsteht aktuell im niedrigen dreistelligen Millionenbereich der Neubau „Klinik West“. Dort werden später unter anderem die Haut- und die Augenklinik einziehen, die jetzt noch in sehr alten Gebäuden untergebracht sind. Der Rohbau ist fertiggestellt, wie man auf dem Gelände sehen kann. Kurzfristig sollen die Ausbaugewerke und die Fassade (mit Klimatechnik-unterstützender Funktion wie bei CARDDIAB) folgen. Verbessert werden soll auch der Komfort in den Patientenzimmern. Mit einer Fertigstellung wird 2026 gerechnet.
Unter dem Namen „P.A.L.M.E. – Platz für Austausch, Lernen, Medizin und Entwicklung“ wird ein neues Gebäude theoretische Medizin und klinische Praxis, digitales Lehren, Lernen und Prüfen sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit auf neue Art und Weise zusammenführen. „Es wird ein Lernzentrum für makroskopische, mikroskopische und klinische Anatomie, ärztliche Kernkompetenzen und digitales Lernen“, sagt der Klinik-Sprecher.
Das Gebäude biete „den idealen Rahmen für eine klinische Orientierung auch der vorklinischen Lehre; es ist an der Schnittstelle zwischen dem Klinik-Campus des UKD und dem Campus der Heine-Universität verortet“. Damit rücke das Medizinstudium schon im ersten Semester räumlich und inhaltlich näher an den klinischen Betrieb, interdisziplinäre Vernetzung und Wissenstransfer werde gefördert und vereinfacht.
Vor Ort wird es zwei Hörsäle und verschiedene zusammenschaltbare Seminarräume geben. Einziehen werden dort auch ein Trainingszentrum für Ärztliche Kernkompetenzen (inklusive Simulationszentrum), die Anatomie mit einem modernen Lehrsaal für 500 Studenten und OP (inklusive tribünenartiger Anordnung von Zuschauerplätze) sowie die Pathologie.
Aktuell laufen die letzten Innenausbauarbeiten aller Gewerke. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme erster Teile des Gebäudes, für das ein hoher zweistelliger Millionenbetrag investiert wurde, ist für Frühjahr 2024 geplant.
Das denkmalgeschützte Gebäude „Haus Himmelgeist Süd“ wird schon seit Jahren nicht mehr für die Krankenversorgung genutzt. Mit externen Fachfirmen wird zurzeit die Sanierung geprüft, damit der architektonisch attraktive Bau erhalten und später genutzt werden kann. Wie diese Nachnutzung aussehen wird, ist noch offen. Mit einer Fertigstellung ist 2027 zu rechnen.