Düsseldorf Baubeginn fürs Open-Air-Kino

Dienstag haben die Organisatoren das Gelände am Rheinufer vermessen, ab heute werden 400 Tonnen Material bewegt, um Sitzplätze und Restaurants für rund 2000 Kinofreunde zu schaffen. Der erste Film läuft in gut zwei Wochen.

Frank Potrykus, Produktionsleiter des FrankenheimKinos, arbeitet in diesen Tagen wie ein Kapitän. Er achtet genau auf den Wind und mögliche Flauten. Schließlich soll in den nächsten Tagen das Herzstück des Open-Air-Kinos neben der Rheinterrasse entstehen: die mit 400 Quadratmetern weltgrößte hydraulische Leinwand. "Die Plane kann bei zu viel Wind zum Segel werden, deshalb müssen wir den Zeitpunkt des Aufbaus gut abpassen. Denn wenn wir einmal angefangen haben, dann müssen wir das durchziehen", sagt Potrykus, der mit seinem Team gestern die Bauzäune rund um das 4500 Quadratmeter große Gelände zog und damit die Arbeiten fürs Kino startete.

In knapp zwei Wochen werden Leinwand und Tribüne, Gastronomie-Bereich und Business-Loge stehen. Am 22. Juli läuft der erste Film, das Musical "Mamma Mia", und das Düsseldorfer Open-Air-Kino startet in seine 16. Saison. Auf dem Programm steht eine Mischung aus 32 Filmen — von Klassikern wie "The Rocky Horror Picture Show" über aktuelle Favoriten wie "Avatar" bis hin zu ersten Vorführungen künftiger Hits, etwa "Kiss & Kill" mit Katherine Heigl und Ashton Kutcher.

Die Leinwand entsteht im Kino als erstes, weil sie nur mit einem Kran aufgebaut werden kann und dieser reichlich Platz erfordert. Den Organisatoren steht deshalb eine erste Bauwoche mit spektakulären Arbeiten bevor. Der riesige Kran wird das 75 Tonnen schwere Gerüst der Leinwand an seinen Platz heben, später wird er auch die Projektionskabine in den Rheinpark schweben lassen.

Insgesamt bewegen die Arbeiter in den nächsten zwei Wochen rund 400 Tonnen Material. Ein Großteil davon macht das Gerüst für die Sitzplätze aus. Vom Parkplatz am Rheinufer wächst die Tribüne 14 Meter in die Höhe, rund 2000 Kinofreunde werden dort sitzen können und den tollen Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang genießen, bis der Film anfängt. Zu Beginn der vier Open-Air-Kino-Wochen wird dies gegen 22 Uhr sein, bis zum Finale am 22. August wandert die Startzeit kontinuierlich nach vorne bis auf 21.15 Uhr.

Wenn Plane und Projektionsfolie für die Leinwand aufgezogen sind, bereitet diese den Organisatoren keine weiteren Sorgen. "Die Leinwand hat auf ihren Reisen in den vergangenen Jahren alle Wetter erlebt, und es ist nie etwas passiert", sagt Produktionsleiter Potrykus. Nicht an der Küste von Südafrika, nicht in der Wüste von Abu Dhabi und auch nicht am Rhein von Düsseldorf.

Neben den Technikern werden in den letzten Tagen des Aufbaus die Köche das Bild bestimmen. Im neu gestalteten Gastronomiebereich erhalten die Teams aus den Restaurants "Löffelbar" und "Mangold" ein neues Ambiente, das maritim wie nie zuvor gestaltet sein wird. Die "Löffelbar" wird am Eingang des Kinos Spezialitäten seines Hauses an der Tußmannstraße sowie Pizzen und Wraps servieren. In der Business-Loge des Kinos werden die Köche die Hauptgerichte sogar live vor den Augen der Gäste zubereiten. Das "Mangold" hat für seine Dependance im Open-Air-Kino Service am Tisch, saftige Steaks, elsässischen Flammkuchen und hausgemachte Pasta angekündigt.

Läuft alles nach Plan, steht das gesamte Open-Air-Kino am Montag vor dem ersten Film. Dann wird das Team nachts das Bild und tagsüber den Ton einmessen und eine Probevorführung absolvieren. "Und dann ist auch schon Donnerstag", sagt Potrykus.

(RP)
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