Düsseldorf Barth begeistert im Dome

Düsseldorf · Bei Feuer und Nebel springt Mario Barth auf die Bühne. Das Bühnenbild zeigt eine auftauchende U-Bahn im Stillstand zwischen Tunnel und Straßenlaterne.

Düsseldorf: Barth begeistert im Dome
Foto: Veranstalter

Barth, der Berliner, hat sich zum Auftakt der Show ein paar hinterlistige Komplimente gebastelt für Düsseldorf. Hier gebe es die hübschesten Frauen und die lästigsten Baustellen neben dem Flughafenprojekt seiner Heimatstadt. Und wenn er mit der Gefährtin untergehakt über den Weihnachtsmarkt schlendern soll, kommt es ihm vor, als schiebe er eine Schrankwand durchs Gedränge.

Jedes Augenzwinkern ist zugleich per Video auf Großleinwand zu sehen. Dank Barth war der ISS-Dome für zwei Abende komplett ausverkauft. Er ist "der Comedy Star Nummer eins" und der "Mister Stadion", wird durch den Lautsprecher als Prolog verkündet. Mit seinem Programm "Männer sind schuld, sagen die Frauen" betreibt er einen irren Antifeminismus, über den sogar Frauen sich gern amüsieren.

Zugleich wirbt er für einen neuen Weltrekordversuch: Er will in Berlin 2014 im Olympiastadion an zwei Abenden mindestens hunderttausend Leute versammeln. Barths wahrer Erfolg liegt in der gnadenlosen Selbstentblößung eigener Schwächen, vom Haarausfall oben bis zum Schrumpeln des vorderen Inhalts der Unterhose unten. Keiner auf allen deutschen Bühnen imitiert das Furzen und Rülpsen so lustvoll und erfolgreich wie er.

Für eine Stimmbandoperation, also am Kehlkopf, musste er sich im Krankenhaus auch unten ausziehen, nackt auf kalter Liege lange warten und in Narkose befürchten, dass derweil per Smartphone was fürs Internet fotografiert werde. Der charmante Quasselkerl kann gelegentlich auch Böses andeuten.

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