Düsseldorf Bank mit Amok gedroht - Geldstrafe

Düsseldorf · Kfz-Schlosser verlor Großteil seines Ersparten in der Bankenkrise.

Es sollte seine Altersvorsorge sein. 25 000 Euro hatte ein Kfz-Schlosser aus Ratingen gespart und bei einer großen deutschen Bank angelegt — in Wertpapiere der amerikanischen Lehman Brothers Investmentbank, deren Zusammenbruch 2008 die weltweite Finanzkrise auslöste. Dem Familienvater blieben am Ende noch 7800 Euro. Und den Verlust verwand er offenbar nie: Immer wieder bezichtigte er bestimmte Mitarbeiter seiner Bank des Betruges. Und das jahrelang.

Auch schriftlich soll er den namentlich benannten Bankern gedroht haben. Zwei mal wurden deshalb Strafverfahren eingeleitet, beide Male stellte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf die Verfahren ein und verwies die Bedrohten auf den Weg der Privatklage.

Für den inzwischen 55-jährigen Autoschlosser aber war der Fall noch immer nicht erledigt. Anfang vorigen Jahres schrieb er nach Auffassung des Amts — und seit gestern auch des Landgerichts erneut eine Drohung, diesmal an die Duisburger Filiale seiner Bank: "Bald kommt Amokläufer in Duisburg", hieß es da, und weil das Amtsgericht trotz seiner Aussagen überzeugt war, dass dieser Brief von dem Ratinger stammte, verurteilte es ihn im Januar zu einer Geldstrafe von 2400 Euro.

Dagegen hatte der Vater dreier erwachsener Kinder Berufung eingelegt, die das Landgericht gestern verwarf. Denn anhand der früheren, unstrittig von dem Mann verfassten Drohbriefe hatten die Richter ihn auch als den Schreiber der Amokdrohung identifiziert und waren überzeugt, dass auch diese Androhung eines Verbrechens von dem 55-Jährigen stammt. Die Berufung wurde daher verworfen. Die Geldstrafe darf der Mann, dessen Ehefrau nicht berufstätig ist, in Raten abbezahlen.

(RP)
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