Trend-Frisuren Bambi ist auch Kopfsache

Düsseldorf · Wasserwellen, Wallemähne, Wunderliches: Frisuren sind auch für die Stars ein Wagnis. Promi-Friseur Armin Morbach analysiert die Trends der Bambi-Galas.

 2011: Veronica Ferres mit märchenhafter Mähne.

2011: Veronica Ferres mit märchenhafter Mähne.

Foto: dapd, Mario Vedder

Es gibt nur eine Frage, die am Abend einer Bambi-Verleihung auf dem roten Teppich wirklich interessant ist: Wer trägt was? Dabei steht aber nicht nur die Kleiderwahl unter strenger Beobachtung, sondern auch die Frisur. Kommt Moderatorin Sylvie van der Vaart wie 2011 auf einmal mit platinblondem Locken-Bob zur Bambi-Gala, findet sie sich tags darauf garantiert in Fashion-Blogs wieder. Fraglich ist nur, mit welchem Kommentar.

Frisuren sind ein Wagnis - das wissen auch die Stars. An ihre Köpfe lassen die meisten deshalb vor publikumswirksamen Auftritten nur Profis. Auch Armin Morbach gehört dazu: Der Hamburger Coiffeur und Schwarzkopf-Haar-Experte frisierte schon mit Mitte 20 Chanel-Models und Stars wie Tina Turner.

In diesem Jahr heißt das Bambi-Motto für ihn "Glamour". "Die Abendkleider werden schlichter; die Frisur darf also wieder auffälliger sein", sagt er. Lange Haare werden zu Hollywood-Wellen geformt oder mit viel Volumen am Hinterkopf hochgesteckt. Halblanges Haar darf im 80er-Jahre-Stil aufgeplustert werden, muss aber gut frisiert sein, um den Vogelnest-Effekt zu vermeiden. Und kurzes Haar wird einfach zur Seite gescheitelt und mit Gel an den Kopf gelegt - wirkt elegant. So mancher haarige Trend ist schon auf den roten Teppich entstanden.

Als Schauspielerin Katie Holmes zur Bambi-Verleihung 2007 überraschend mit einem akkurat geschnittenen Bob auftauchte, stach sie damit selbst Hochsteck-Kunstwerke und toupierte Mähnen aus. Auch Pop-Sängerin Rihanna und Model Lena Gercke hatten den Schnitt gewagt - der einst als Prinz-Eisenherz-Gedenkfrisur verschriene Bob wurde zum Look des Jahres. "Um wirkliche Trends zu setzen, gehört dazu, sich auch mal für radikale Dinge zu entscheiden und mutig zu sein", sagt Armin Morbach.

Schauspielerin Nora Tschirner trat 2008 mit extra-lässiger Steckfrisur an - und lag damit genau richtig, meint der Stylist. "Der Look sollte den Typ der Trägerin immer unterstützen und nicht den Eindruck erwecken, als versuche man, jemand anderes zu sein." Und wenn es passt, dürfen es statt der fixen Zwei-Minuten-Frisur auch mal Experimente sein. Zum Bambi 2010 beispielsweise waren Locken und Wellen angesagt. Also ließ sich Schauspielerin Bettina Zimmermann eine glänzende Wasserwelle im Stil der 20er Jahre frisieren. Zwei Stunden dauerte es, bis die Haare mit Hilfe von Wicklern und Eisen in Form waren. Ihre Kollegin Jessica Schwarz hingegen hatte sich 2009 mit ihrer gewagten Turmfrisur vertan. "Der Look war für sie nicht der Vorteilhafteste, er passt nicht zu ihr", urteilt Morbach.

Die schwungvolle Lockenmähne mag an der einen Frau hervorragend aussehen - die andere macht sie einfach nur ebenso schwungvoll fünf Jahre älter. Und selbst die als Allzweckwaffe geltende Hochsteckfrisur verkommt auf dem Kopf mancher Trägerin zu einem betonhaften Haarberg.

Viele Promis wissen dank diverser Styling-Pannen mittlerweile genau, was ihnen steht. Statt dem Bambi-Trend 2011 - toupierten, gesteckten Haaren - hinterher zu rennen, trug Schauspielerin Veronica Ferres ihre Haare offen mit weichen Wellen. "Unkompliziert und elegant", sagt Morbach. Und was ist in diesem Jahr absolut unerwünscht? "Der Undone-Look", sagt er - also ein Auftritt ohne sichtbaren Ehrgeiz, aus Haaren eine Frisur zu machen.

(jco)
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