Düsseldorf Balletthaus soll im Sommer fertig werden

Düsseldorf · Schon zur nächsten Spielzeit soll die Compagnie der Rheinoper am Steinberg einziehen. Das Gebäude soll Mittelpunkt des neuen Quartiers werden. Die Verhandlungen um die benachbarten Rheinbahn-Depots stocken allerdings.

 So wird das Balletthaus am Steinberg aussehen. Daneben steht das denkmalgeschützte Rheinbahn-Depot mit der Wagenbauhalle der Karnevalisten.

So wird das Balletthaus am Steinberg aussehen. Daneben steht das denkmalgeschützte Rheinbahn-Depot mit der Wagenbauhalle der Karnevalisten.

Foto: Stadt

Die Bauarbeiten für das neue Probenzentrum des Opernballetts haben begonnen. Auf dem ehemaligen Rheinbahn-Areal am Steinberg entsteht in den kommenden Monaten ein Spezialgebäude für die Compagnie von Martin Schläpfer. Auf etwa 3000 Quadratmetern sind fünf Säle mit Garderoben für die 48 Tänzer und die Ballettschule vorgesehen.

Der Konzern Hochtief realisiert das Projekt in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) mit der Stadt, die in Bau und Betrieb für 30 Jahre rund 26 Millionen Euro investiert. Bereits im Sommer 2015 sollen die Tänzer einziehen können. Die Vize-Geschäftsführerin von Hochtief PPP Solutions, Sandra Irina Arendt, versprach bei der Grundsteinlegung ein "Rundum-Sorglos-Paket" mit termingerechtem Bau und sorgfältiger Instandhaltung.

Das Balletthaus ist die größte Investition in die Kultur in Düsseldorf seit langem. Sie löst das in die Jahre gekommene Probenhaus in Oberkassel ab und soll ideale Bedingungen für das Ballett schaffen, das derzeit eines der Aushängeschilder der Stadt ist: Es wurde kürzlich von Kritikern zum zweiten Mal zur "Kompagnie des Jahres" gewählt. Ballettchef Schläpfer zeigte sich begeistert über die Investition. "Das ist ein Zeichen, das europaweit ausstrahlt."

Der Spatenstich mit Ballettchef Martin Schläpfer (v.l.), den Dezernenten Gregor Bonin und Hans-Georg Lohe sowie Opernintendant Christoph Meyer.

Der Spatenstich mit Ballettchef Martin Schläpfer (v.l.), den Dezernenten Gregor Bonin und Hans-Georg Lohe sowie Opernintendant Christoph Meyer.

Foto: Bretz

Das Balletthaus soll Herzstück eines neuen Quartiers auf dem ehemaligen Rheinbahn-Areal in Bilk werden. Die Stadt will eine Kombination aus Kultur und Wohnbebauung ansiedeln. In einem der ehemaligen Straßenbahn-Depots befindet sich bereits seit den 90er Jahren die Wagenbauhalle der Karnevalisten. Vorgesehen ist, dass dort außerdem Ateliers für Absolventen der Kunstakademie entstehen und der Straßenbahn-Verein "Linie D" einzieht. Daneben bietet das Areal Platz für Wohnraum, im Gespräch sind unter anderem Studentenwohnungen.

Die Verhandlungen um einen Verkauf der Depots stocken allerdings. Anfang des Jahres hatte es geheißen, die Gespräche zwischen der Rheinbahn und dem Investor Cap Rate stünden vor dem Abschluss. Eine Unterzeichnung ist aber immer noch nicht abzusehen. Der Architekt Karl-Heinz Petzinka soll die Planung erarbeiten.

Im Stadtrat, der den Bau vor der Wahl beschlossen hatte, gab es viel Streit um das Balletthaus. Zwar befürworteten alle Fraktionen das Projekt. SPD, Grüne und Linke liefen aber Sturm gegen die ÖPP, weil sie Nachteile für die Stadt im Vergleich zu einer Eigenrealisierung befürchten. Auch der spätere OB Thomas Geisel (SPD) kritisierte die Finanzierung im Wahlkampf scharf. Der Konflikt hallt offenbar noch nach: Bei der Grundsteinlegung waren keine Politiker aus linken Fraktionen zu finden - auch der OB ließ sich wegen Urlaubs entschuldigen.

(RP)
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