Schwerer Unfall in Düsseldorf-Eller Bahnübergang ist laut Bahn sicher

Düsseldorf · Nach dem schweren Unglück am Mittwoch gibt es erneute Forderungen nach mehr Sicherheit am Bahnübergang "Am Hackenbruch". Laut Bahn gibt es dort aber keine Mängel. "Der Übergang entspricht den Anforderungen", heißt es.

Düsseldorf-Eller: Auto von Lok erfasst
9 Bilder

Düsseldorf-Eller: Auto von Lok erfasst

9 Bilder

Der Bahnübergang "Am Hackenbruch" in Eller ist mit Halbschranken, Lichtzeichenanlage und Andreaskreuzen gesichert. Zum Unfallzeitpunkt soll die Lichtzeichenanlage rot gezeigt haben, so die Polizei. Doch die Ermittlungen dazu dauern an.

Unklar ist daher noch, wie es am Mittwochmorgen zur Kollision des Pkw eines 42-Jährigen und einer Lok kommen konnte. Das Auto soll rund 150 Meter mitgeschleift worden sein. Mit schweren Verletzungen kam der 42-Jährige davon, der Lokführer erlitt einen Schock. Die Polizei untersucht unter anderem auch, ob der Autofahrer möglicherweise die Halbschranken umfahren hat oder unter Alkoholeinfluss stand.

Am selben Übergang hatte im Dezember vergangenen Jahres ein Güterzug einen liegengebliebenen Linienbus erfasst. Die Passagiere konnten sich in Sicherheit bringen. Der Bus wurde zerstört, zwei Güterwagen stark beschädigt. Keine Einzelfälle.

Bundesweit ereigneten sich im Jahr 2011 bundesweit 202 Unfälle an Bahnübergängen. Jeder Vierte davon mit tödlichem Ausgang, wie aus einem Bericht der Deutschen Bahn hervorgeht. Viele dieser Unfälle sind auf Leichtsinn, Unachtsamkeit und Unkenntnis von Autofahrern oder Fußgängern zurückzuführen. "Vielen Verkehrsteilnehmern ist die Bedeutung des Andreaskreuzes und der Sicherungsanlagen nicht richtig bekannt", heißt es in der Studie.

Aus der CDU Lierenfeld und der SPD Eller kommen nun erneute Forderungen nach Vollschranken am Bahnübergang Am Hackenbruch. "Ein automatisches Warn- und Bremssystem hätte wahrscheinlich auch den neuen Unfall verhindert. Doch die Bahn weigert sich aus Kostengründen, setzt stattdessen auf ungesicherte Halbschranken und nimmt damit auch tödliche Unfälle an dieser Stelle billigend in Kauf", sagte Lierenfelds Ratsherr Christian Rütz (CDU).

Die SPD wies darauf hin, dass die Ratsfraktion "bereits im Februar dieses Jahres darauf hingewiesen hat, dass dieser Bahnübergang umfassend gegen Unfallgefahren zu schützen ist". Laut Harald Walter, Mitglied des Ordnungs- und Verkehrsausschusses und Ratsherr in Eller sei ein entsprechender Antrag aber im Februar von der Mehrheit im Ordnungs- und Verkehrsausschusses abgewiesen worden.

Bahnsprecher Dirk Pohlmann erklärte, dass die Bahn Vollschranken nicht aus Kostengründen ablehnen würde. Schließlich müssen sich an den Kosten zu je einem Drittel Bahn, Bund und die Stadt beteiligen. Allerdings bräuchten die Vollschranken viel länger, um zu schließen. "Das bedeutet auch längere Wartezeiten für Autofahrer". Alternativen zu den bisherigen Halbschranken werden jedoch geprüft. Die Stadt Düsseldorf begrüßt,die Prüfung durch die Deutsche Bahn und hofft, dass dieser Prozess schnellstmöglich zum Abschluss kommt.

(ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort