Nach Kritik von Anwohnern Bahn stimmt Wettbewerb für RRX-Lärmschutz zu

Düsseldorf · Gesucht werden Alternativen zu den umstrittenen Lärmschutzwänden an der Bahnstrecke. Die Auslobung wurde am Dienstag bei einem Erörterungstermin verkündet.

 An der Gustav-Poensgen-Straße sorgen die Lärmschutzwände, die in dieser Animation zu sehen sind, für Kritik. Nun sollen Alternativen geprüft werden.

An der Gustav-Poensgen-Straße sorgen die Lärmschutzwände, die in dieser Animation zu sehen sind, für Kritik. Nun sollen Alternativen geprüft werden.

Foto: Deutsche Bahn

Die Bahn und die Stadt Düsseldorf haben sich darauf verständigt, einen Wettbewerb für die Gestaltung der Lärmschutzwände auszuloben, die für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) entstehen sollen. Fachleute aus verschiedenen Disziplinen sollen Entwürfe einbringen, wie die Wände städtebaulich attraktiv und mit optimaler Wirkung gestaltet werden können – oder ob es sogar innovative Alternativen gibt. Der Wettbewerb gilt für den gesamten Düsseldorfer Abschnitt von Angermund bis Benrath. Die Bahn reagiert damit auch auf Kritik aus der Bevölkerung. Die geplanten bis zu vier Meter hohen Lärmschutzwände sorgen insbesondere in Angermund und Friedrichstadt für Protest.

Die Auslobung wurde am Dienstag bei dem Erörterungstermin verkündet, zu dem die Bezirksregierung in die Rheinterrasse geladen hatte. Bürger, die eine Einwendung gegen die Pläne für den Abschnitt zwischen Reisholz und Wehrhahn eingereicht hatten, durften teilnehmen. In diesem Bereich ist insbesondere der Entwurf für die Gustav-Poensgen-Straße umstritten. Eine Bürgerinitiative kritisiert Baumfällungen und eine Verschattung durch die hohe Wand.

Die Stadt hatte bereits vor zwei Jahren die Idee des Wettbewerbs eingebracht. Es gab jüngst bereits einen Vor-Ort-Termin, bei dem Bahn und Stadt „sensible“ Bereiche der Strecke festgelegt haben, hieß es. Der städtische RRX-Beauftragte Klaus Lorenz lobte, dass Tausende Bürger an der schon heute viel befahrenen Strecke erstmals überhaupt in den Genuss von Lärmschutz kommen. Man sei aber nicht einverstanden, wenn die Bahn nur auf „Standardlösungen“ setze.

Bei der Veranstaltung wurde aber auch deutlich, dass zumindest die Bahn wenig Chancen zur Umplanung sieht. Ein Besucher bemängelte, er habe schon bei einer Internet-Recherche zahllose schönere Varianten gefunden als die bis jetzt geplanten. RRX-Projektleiter Michael Kolle hielt dagegen, die Bahn habe vieles geprüft. Allerdings könne man nur zugelassene Bauteile verwenden und müsse auf viele Anforderungen eingehen. „Die Lösungen, die wir vorschlagen, sind die technisch Machbaren.“ Schon abzusehen ist ein Konflikt darum, wer für mögliche Umplanungen aufkommt.

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