Düsseldorf Bahn-Lärm: Elbers erhöht Druck auf DB

Düsseldorf · Der Oberbürgermeister will dem neuen Bundesverkehrsminister schreiben, sobald dieser im Amt ist. Kritik äußert er an der Deutschen Bahn: deren Reaktion zeige, wie weit sie von den Bürgern entfernt sei.

 Oberbürgermeister Dirk Elbers vor der S-Bahn, die den Namen der Landeshauptstadt trägt

Oberbürgermeister Dirk Elbers vor der S-Bahn, die den Namen der Landeshauptstadt trägt

Foto: Thomas Busskamp

Das Thema Bahnlärm beschäftigt nun auch das Düsseldorfer Rathaus. Nachdem sich in den vergangenen Tagen zahlreiche Bürger erschrocken über die massive Steigerung des Güterverkehrs und bestürzt angesichts der Reaktion der Bahn, keine weiteren Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen, gezeigt hatten, schaltet sich nun der Oberbürgermeister ein.

Dirk Elbers will mit einer "Konzertierten Aktion" die Bahn dazu bringen, auf der Güterstrecke Eller-Rath für mehr Lärmschutz zu sorgen. So will Elbers dem neuen Verkehrsminister schreiben, sobald dieser im Amt ist, außerdem will er sich mit den im Rat vertretenen Parteien beraten, wie die Situation der Anwohner der Güterbahnstrecke verbessert werden kann.

Da komme es besonders auf Düsseldorfs Bundestagsabgeordnete an, mit ihnen will Elbers den Druck auf die Deutsche Bahn erhöhen, dabei spiele die Parteizugehörigkeit keine Rolle. "Auch die Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten sind gefragt, sich in Berlin bei der Bundesregierung und der Bahn für die Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger einzusetzen", so der OB.

Wütend war Elbers angesichts der Haltung der Bahn. "Der lapidare Hinweis der Bahn auf den Bestandschutz zeigt, wie weit sie von den Bürgerinnen und Bürgern entfernt ist", sagte er. "Ich fordere die Bahn auf, auf eine bis 2025 prognostizierte Verdoppelung des Schienengüterverkehrs auf der Güterzugstrecke Rath-Eller zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes zu ergreifen." Elbers will sich an die Spitze einer Bewegung setzen, um den Lärmschutz der Bürger zu gewährleisten. "Lärm macht krank", so Elbers.

Zahlreiche Bürger und Politiker hatten sich in den vergangenen Tagen gewünscht, dass der OB sich des Themas Lärmschutz und Bahn annimmt. Denn je höher der Druck ist, den man auf die Bahn ausübt, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg und eine Verbesserung für die Anwohner, so die einhellige Meinung. Eine Allianz aus Bürgern, Kommunalpolitik und dem OB der Landeshauptstadt an der Spitze könne auch in Berlin etwas bewirken, hieß es.

"Auch wenn die Bahn sich formal auf den Bestandsschutz beruft, muss sie die berechtigten Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in Düsseldorf ernst nehmen", sagte Elbers.

Von einem "Gipfel" will der OB nicht sprechen. Im Grunde sei es auch egal, wie man so etwas nennt, hieß es aus dem Rathaus hierzu, "aber in einer konzertierten Aktion der Verwaltung, Politik und der Bürgerinnen und Bürger soll die Bahn dazu bewegt werden, nicht nur für mehr Güterverkehr, sondern auch für mehr Lärmschutz zu sorgen", sagte Elbers.

Einen Zeitplan gibt es im Rathaus noch nicht. Das hänge dann eher von dem Verlauf der Koalitionsgespräche zwischen CDU und SPD ab, hieß es.

Aber das Rathaus zeigte auch Gesprächsbereitschaft. Wenn die Bahn denn wolle, könne man sich gemeinsam an einen Tisch setzen. Im Vordergrund dieser Gespräche stünde dann der Lärmschutz, aber es könnten auch durchaus andere Themen auf der Tagesordnung stehen, etwa das weitere Vorgehen am Bahnübergang Hackenbruch.

(RP)
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