Bahn-Chaos in Düsseldorf nach Vandalismus Pendler sauer auf die Täter und die Bahn

Düsseldorf · Das Bahn-Chaos rund um Düsseldorf geht auch am Tag nach der mutwilligen Zerstörung von Signalanlagen weiter. Besonders bei den Berufspendlern macht sich Ärger breit - über die schlechte Kommunikation der Bahn und über die Täter.

Reaktionen bei Twitter auf das Bahn-Chaos in Düsseldorf
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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Bahnverkehr zwischen Düsseldorf und Duisburg bleibt wegen der Vandalismus-Schäden auch am Dienstag gestört. Sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr sei am Vormittag mit Verspätungen zu rechnen. Das teilte die Bahn mit.

Besonders betroffen von den Ausfällen und Verspätungen sind Pendler, die jeden Morgen auf die Bahn angewiesen sind, um zu ihrem Job zu kommen.

Schaut man sich in den sozialen Netzwerken um, machen sich Wut und Ärger breit. Besonders auf die Täter, die am Montag die Signalanlagen zwischen Düsseldorf-Flughafen und Duisburg-Großenbaum beschädigt haben. Doch viele Reisende sind auch sauer auf die Bahn, weil die angeblich das Chaos an den Bahnsteigen nicht in den Griff bekommt und nur schlecht informiert. Teilweise würden relevante Reiseinformationen erst Minuten vor der Abfahrt, manchmal auch erst danach, mitgeteilt.

So schreibt ein Nutzer bei Twitter: „Dass der RE6 nach Minden aufgrund von Vandalismus nicht in Düsseldorf hält, könnte man auch mal ein paar Minuten früher in der App anzeigen als 7 Minuten vor der Abfahrt in Köln Hbf.“ Ein anderer Nutzer klagt: „Was 'ausfällt', fährt, und was fahren soll, fällt aus. Hunderte warten in Duisburg auf Züge, die nicht kommen. Und der leere Zug der S1 fährt... weil nicht angekündigt.“

Großer Ärger über schlechte Kommunikation der Bahn

Auch scheint es teilweise schwierig zu sein, bei Bahnmitarbeitern Auskunft zu bekommen. Ein Betroffener schreibt: „Im Zugverkehr geht heute rund um Düsseldorf wegen Vandalismus nix. Aber es beruhigt mich sehr, dass die Bürokratie bei der Bahn noch funktioniert. Habe jetzt zweimal 'Dafür bin ich nicht zuständig, bitte fragen Sie einen Kollegen' gehört.“ Ein Reisender im Düsseldorfer Hauptbahnhof fühlte sich offenbar von der Bahn zur sportlichen Betätigung animiert. Er schreibt: „Ansage: ICE527 nach München, Abfahrt. 7:21 Uhr, heute auf Gleis 9 - Menschenmassen bewegen sich von Gleis 15 zu Gleis 9. Minuten später: ICE527 nach München, Abfahrt 7:21 Uhr, heute von Gleis 15. Und wieder zurück... Läuft bei der Bahn.“

Auch das sollte erwähnt werden: Es gibt hier und da auch Lob für die Bahn. So schreibt ein Reisender: „Großes Lob an die DB und deren Personal heute im ICE von Amsterdam nach Frankfurt. Trotz Vandalismus auf der Strecke und einer daraus notwendigen Umleitung haben wir Frankfurt auf die Minute pünktlich erreicht. --> Klasse gelöst, muss ja mal gesagt werden.“

Pendler sind sauer auf die Bahn-Saboteure

Viele Betroffene geben jedoch den Tätern die Schuld an den chaotischen Zuständen. „Welche Vollspasten auch immer die Signalkabel zwischen Düsseldorf und Duisburg beschädigt haben: Ich hasse euch. Wegen euch brauche ich nun pro Tag eine Stunde mehr um zur Arbeit und wieder nach Hause zu kommen. Die Zeit mit meiner Freundin ersetzt mir niemand von euch“, macht ein Twitter-Nutzer seinem Ärger Luft. Ein anderer schreibt: „Sollte das Bekennerschreiben zum Vandalismus und den Gründen dahinter echt sein, kleiner Tipp an die Idioten: Flüchtlinge, die abgeschoben werden, reisen bestimmt nicht mit dem Zug an.“ Wenig Verständnis bringt auch dieser Reisende auf: „Liebe Abschiebegegner, vielen Dank für die besondere Form des politischen Protests. Ich habe dadurch heute sieben Stunden in Zügen der Bahn verbracht. Mein Verständnis für euer Anliegen ist just unter Null.“

Bahn-Sprecherin hatte keine Infos

Eine Sprecherin der Bahn konnte zu den Kommunikationsproblemen an den Bahnsteigen und in den Zügen nichts sagen. Auch wie lange es noch dauern könnte, bis der Schaden behoben ist, sei derzeit noch unklar: „Die Kollegen versuchen im Moment, sich die entsprechenden Informationen zu besorgen“, so die Sprecherin.

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