Kö-Quartier in Düsseldorf Bagger im Bankenviertel

Düsseldorf · Der aufwendige Abriss der alten Gebäude an der Breite Straße 20 bis 28 schreitet voran. Wo heute schweres Gerät im Einsatz ist, entstehen später Teile des neuen "Kö-Quartiers" des amerikanischen Investors Hines.

 Der Abriss des Häuserkomplexes an der Breite Straße ist technisch aufwendig. Die Gebäude wurden zuerst komplett entkernt.

Der Abriss des Häuserkomplexes an der Breite Straße ist technisch aufwendig. Die Gebäude wurden zuerst komplett entkernt.

Foto: Andreas Endermann

Der Wandel im Bankenviertel hatte schon vor einigen Jahren begonnen, als sich auf der Westseite der Königsallee mehr und mehr Händler ansiedelten. Geschäfte wie Nespresso oder die bei Jugendlichen beliebte Kleidungskette Abercrombie & Fitch zogen mehr Passanten auf die einst ruhigere Seite der Prachtstraße. Die Fortentwicklung des Quartiers setzt sich aktuell in rasantem Tempo fort - gleich mehrere große Bauprojekte ersetzen in die Jahre gekommene Gebäude und geben dem Viertel im zentralen Bürogebiet der Stadt, dem Central Business District, nach und nach ein neues Gesicht. Am auffälligsten ist momentan der fortschreitende Abriss der Gebäude Breite Straße 20 bis 28 mit schwerem Gerät.

Der amerikanische Entwickler Hines errichtet in dem Karree zwischen Königsallee, Bastion-, Breite und Benrather Straße im Joint Venture mit einem deutschen Versorgungswerk das neue "Kö-Quartier". Die Häuser, die gerade abgerissen werden, sind bereits im vergangenen Frühjahr eingerüstet und danach Schritt für Schritt fachmännisch entkernt worden. Ein Teil der Arbeiten hing auch vom Rückbau der Straßenbahnschienen ab, die seit Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie nicht mehr gebraucht wurden.

"Wir müssen an dieser Stelle sehr vorsichtig vorgehen, weil direkt nebenan Bestandsgebäude sind", sagt Benjamin Biehl, Niederlassungsleiter bei Hines. Im Einsatz ist dabei ein sogenannter Longfront-Bagger. Diese werden häufig als Abbruchbagger größerer und höherer Gebäude eingesetzt. "Das ist auf der engen Breite Straße natürlich eine Herausforderung", sagt Biehl. Umso mehr, als es sich um eine wichtige Durchfahrtsstraße im Zentrum handelt. Die Entwickler gehen aber davon aus, dass die Abbrucharbeiten bis März beendet werden. Dann kann der Bau der neuen Häuser an dieser Stelle beginnen, die Fertigstellung ist für 2018 geplant. Etwa 40 Prozent der Büroflächen sind bereits vermietet, zu den Mietern gehört etwa die Wirtschaftskanzlei Arqis, die rund 2800 Quadratmeter Bürofläche angemietet und sich eine Erweiterungsoption von 800 Quadratmetern gesichert hat. Deren Büros werden sich in Haus 3 (Breite Straße 28) befinden.

Neben dem "Kö-Quartier" hat Hines 2016 auch das ursprünglich von der Immofinanz geplante "Carlsquartier" an der Ecke Bastion-/Kasernenstraße übernommen. An der Kasernenstraße 45 bis 49 entwickelt Hines ebenfalls ein Büroprojekt (siehe Infokasten) und revitalisiert zudem den denkmalgeschützten Turm der Commerzbank, den Paul Schneider-Esleben entworfen hatte. Auch hier gehen die Arbeiten gut voran. "Wir wussten von Anfang an, dass wir uns immer eng mit dem Denkmalschutz abstimmen müssen, und das ist uns auch wichtig", sagt Biehl. Man habe erste Fassadenteile gereinigt und wieder eingesetzt. Für die Nutzung des Gebäudes komme neben Büros weiterhin auch ein Hotel in Frage.

(RP)
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