Düsseldorf Bäckerei-Kette Büsch rettet Café Bittner

Düsseldorf · Das Unternehmen gehört zur Edeka-Gruppe und hat seine Filialen vor allem am Niederrhein. Der Name Bittner und das berühmte Lokal am Carlsplatz soll weitgehend so erhalten werden, wie es heute aussieht.

 Die Kunden der Bäckerei Bittner wird es freuen: Auch wenn die Bäckereikette Büsch das Café übernehmen will, soll sich nicht viel ändern.

Die Kunden der Bäckerei Bittner wird es freuen: Auch wenn die Bäckereikette Büsch das Café übernehmen will, soll sich nicht viel ändern.

Foto: endermann

Café Bittner am Carlsplatz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit gerettet, es wird — wie bisher — seinen Betrieb aufrechterhalten und im traditionellen Stil seine Waren anbieten. Denn die Bäckereikette Büsch hat gestern bestätigt, dass man mit dem Insolvenzverwalter in Gesprächen und sehr zuversichtlich sei, das Café nebst Produktion in Duisburg und Filialen in Duisburg und Mülheim übernehmen zu können. Das sagte gestern Büsch-Geschäftsführer Stephan Steves in Kamp-Lintfort.

Bittner war im Zuge der Insolvenz der Muttergesellschaft Limper (Duisburg) ins Strudeln geraten. Nun jedoch scheint die Unsicherheit vorbei zu sein: Die Mitarbeiter werden übernommen, der Stil des eher betulichen Cafés soll erhalten und nur sehr behutsam modernisiert werden, sagte Steves. Nicht übernommen wird die Filiale in der Kö-Galerie, die die Muttergesellschaft aber auch schon gekündigt haben soll. Da man auch die Produktion in Duisburg übernimmt, wird sich am Angebot des Cafés nichts Wesentliches verändern, hieß es bei Büsch.

Die Konditorei Limper GmbH, zu der auch die traditionsreichen Düsseldorfer Otto-Bittner-Cafés gehören, hatte im Herbst Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Duisburg bestellte in dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Gesellschaft den Rechtsanwalt Dirk Hammes zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Der Betrieb in den Geschäften der Gesellschaft, auch in den beiden Otto-Bittner-Cafés, soll vorerst ganz normal weitergehen.

Die Kunden könnten davon ausgehen, in den Cafés auch weiterhin das gleiche Angebot an Waren vorzufinden wie bisher, hieß es seinerzeit aus dem Büro des vorläufigen Insolvenzverwalters. Die Lieferanten seien weiter dabei, die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien zunächst für drei Monate gesichert. Jetzt wird an möglichen Strategien für die Zukunft des Unternehmens gearbeitet. Wenig später erklärten die Mitarbeiter, für den Erhalt ihrer Jobs kämpfen zu wollen und legten ein Gästebuch aus, in dem die Kundschaft sich äußern konnte. Es gab eine ganze Reihe von Eintragungen von Kunden, die dringend um den Erhalt des Cafès baten. Schon sehr bald gab es erste Hinweise auf Interessenten für das Café.

Vor mehr als 100 Jahren, im Februar 1905, hatte Otto Bittner seine Konditorei an der Kasernenstraße eröffnet. Zu den berühmtesten Spezialitäten des Traditions-Unternehmens gehören die Kö-Diamanten: mit Schokolade umhüllte Pralinen-Pasteten-Kugeln. Zum Sortiment gehören zudem zahlreiche andere Pralinen, Torten und Kuchen. Heute gibt es zwei Otto-Bittner-Cafés: am Carlsplatz und in der Kö-Galerie.

Im August 2003 hatte das Unternehmen Otto Bittner Insolvenz anmelden müssen. Damals kaufte der Duisburger Konditor Uwe Limper das verbliebene Café am Carlsplatz und die Rechte am geschützten Namen "Otto Bittner". Er eröffnete auch die Filiale in der Kö-Galerie. Die alten Bittner-Rezepte wurden damals beibehalten. Bei einem Umbau entschieden sich die Besitzer zudem explizit, das klassische Café-Konzept beizubehalten. In den beiden Düsseldorfer Filialen arbeiten rund 20 Mitarbeiter.

(RP)
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