Gewinn von 1,23 millionen euro vor Steuern erwirtschaftet Awista: Mit Müll in die schwarzen Zahlen

Düsseldorf (dto). Fünf Jahre nach ihrer Ausgliederung aus der Stadtverwaltung, ist das Abfallentsorgungs-Unternehmen Awista planmäßig in die schwarzen Zahlen gekommen. Das Unternehmen hätte im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 130 Millionen Euro einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 1,23 Millionen Euro erwirtschaftet, sagte Awista-Chef Henning Friege am Dienstag bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes 2003. Nach fünf Jahren der Optimierung und Rationalisierung sowie durch strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen der Branche, sei die Awista fit für die Zukunft, so Friege.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Awista-Chef mit einer deutlichen Steigerung des Gewinns auf etwa 4,4 Millionen Euro, ab 2005 werde der Gewinn vermutlich dann wieder zurückgehen. Grund dafür sei zum Beispiel der Verlust der Auftrages für die Entsorgung des Mülls mit dem grünen Punkt ab 2005, der in den vergangenen Jahren zwischen zwei bis drei Millionen Euro jährlich in die Awista-Kasse gespült hatte. Aber auch der Preiskampf der Müllverbrennungsanlagen, der ab 2005 einsetzen würde, weil ab dann kein unsortierter Müll mehr verbrannt oder auf Deponien gelagert werden dürfe, könnte den Gewinn ab dem kommenden Geschäftsjahr schmälern.

Gerade der strategische Verbund der Awista mit dem Entsorgungsunternehmen ATG&Rosendahl sowie mit den Gesellschaftern Stadtwerke Düsseldorf und RWE Umwelt AG hätte der Awista eine stärkere Konzentration auf ihr Kerngeschäft, die Müllabfuhr ermöglicht. Innerhalb der ersten fünf Geschäftsjahre sei der Rohertrag daraus um rund 10 Millionen Euro auf 66,5 Millionen Euro gesteigert worden und das bei geringerem Personaleinsatz. Seit seiner Ausgliederung hätte auch die finanzielle Schieflage des Unternehmens nahezu beseitigt werden können, insbesondere durch eine Steigerung der Eigenkapitalquote, wodurch vor allem die Schulden hätten reduziert werden können.

Hinsichtlich des verlorenen Auftrages für die Abfuhr des Mülls mit dem grünen Punkt aus den gelben Tonnen ab 2005 werde alles getan, um die damit beschäftigten 35 Mitarbeiter weiterbeschäftigen zu können. "Ob das bei allen gelingt, wissen wir noch nicht", so Friege. Durch den Zuschlag des Dualen System Deutschland an den Konkurrenten Rethmann&Cleanaway, sei der Awista ein Fuhrauftrag von zwei bis drei Millionen Euro entgangen. Die Konkurrenz hätte durch ihre breitere Aufstellung am Markt anders kalkulieren können. Bei der nächsten Ausschreibung sei die Awista aber wieder dabei.

Unterdessen laufe aber die Verteilung der gelben Tonnen im Stadtgebiet weiter wie geplant. Rund 14.000 Bestellungen durch Hauseigentümer lägen bisher vor. Das sei jedoch weniger als die 21.000 erwarteten Bestellungen. Viele Düsseldorfer Haushalte würden ihren "gelben Müll" deshalb nicht entsorgen können, da mittlerweile auch alle gelben Container abgezogen wurden.

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