Düsseldorf Aufbaujahre einer Großstadt
Düsseldorf · Der Fotograf Hans Berben hat Düsseldorf nach dem Krieg porträtiert. Dabei hatte er vor allem einen Blick für das Randgeschehen.
Man weiß nicht mehr viel über den Fotografen Hans Berben. Er stand am Rande, fiel nicht weiter auf, einer von vielen, die in den Anfangsjahren der Republik irgendwie versuchten, sich eine neue Existenz aufzubauen. Geboren wurde er am 29. August 1914 in Düsseldorf, er starb am 16. April 1979 in der Landehauptstadt. Sein Leben dazwischen ist weitestgehend in Vergessenheit geraten, dabei war er ein Chronist der ersten Stunde, als die Briten 1946 das neue Land Nordrhein-Westfalen aus der Taufe hoben. Und er saß in der ersten Reihe, wenn es im Rheinland und vor allem in Düsseldorf offiziell wurde.
Berben war freier Journalist und Fotograf, schrieb in den späten 1940er Jahren unter anderem für gewerkschaftsnahe Zeitschriften oder auch für den Industriekurier, eine deutsche Wirtschaftszeitung, die erstmals im Oktober 1948 erschien. Belegt sind auch Arbeiten für den Spiegel Mitte der 1950er Jahren, außerdem arbeitete er beim Rhein-Echo.
Düsseldorf vor hundert Jahren - Vergleich früher und heute
Historische Bilder vom Düsseldorfer Wiederaufbau
Berbens Blick auf das Düsseldorf der Nachkriegszeit ist aber nicht der eines klassischen Fotojournalisten der Zeit. Seine Bilder sind moderner, privater und unverwechselbar. Seine persönlichen Kontakte in die Kultur- und Sportszene erlaubten ihm auch ungewöhnliche Einsichten ins Kom(m)ödchen oder in die neue jüdische Gemeinde. Anlässlich des 70. Geburtstag des Landes NRW haben Hildegard Jakobs und Peter Henkel von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf in Kooperation mit dem Zentrum für Medien und Bildung den Fotonachlass Hans Berbens gesichtet und aus den 11.000 Negativen 90 größtenteils noch nie gezeigte Aufnahmen ausgewählt. Wir zeigen ein kleines Bilderbuch vorab.
