Neues Konzept für Museen in Benrath Auf unterirdischen Wegen ins Schloss

Düsseldorf · Das historische Gebäude in Benrath wird saniert und neu aufgeteilt. Die Museen sind zukünftig nur im Westflügel untergebracht, ein ehemaliger Gang für Diener wird reaktiviert. Als Besucherzentrum ist der Innenhof vorgesehen.

Das Schloss Benrath wird saniert und die Gebäude im Zuge dessen neu aufgeteilt.

Das Schloss Benrath wird saniert und die Gebäude im Zuge dessen neu aufgeteilt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Das Schloss Benrath wird für etwa 60 Millionen Euro saniert und dabei neu aufgeteilt. Vor allem für die Museen in dem historischen Gemäuer ändert sich einiges. Das bisher im Ostflügel untergebrachte Museum für Gartenkunst wird in den Westflügel ziehen. Dort soll ein großes „Schlossmuseum“ zukünftig bis zu 50.000 Besucher jährlich anlocken. Nach aktuellen Plänen wird außerdem ein ehemaliger Gang für Bedienstete der kurfürstlichen Familie reaktiviert. Dieser soll Besuchern unterirdisch den Eintritt ins Schloss ermöglichen. Zum Besucherzentrum könnte der bisher nicht öffentlich zugängliche Innenhof werden.

Eine der neuesten Errungenschaften des Benrather Naturkundemuseums ist das Präparat eines Goldschakals. Das Tier gehört zur einzigen Schakal-Art, die in Europa verbreitet ist. Der Wildhund mit der goldgelben Fellfarbe steht derzeit in einer Vitrine im Westflügel des Schlosses. Ende März soll dort eine Ausstellung unter dem Namen „Neozoen. Tierische Neubürger und einheimische Exoten“ eröffnen. Nur wenig später beginnen im Frühjahr Workshops, in denen mit Stakeholdern am Konzept für das neue Museum gearbeitet wird. „Zunächst sind zwei Workshops mit dem Verein Freunde Schloss und Park Benrath geplant“, erklärt Stefan Schweizer, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath. Später sollen Treffen mit Vertretern von Schulen, Universitäten und Vereinen folgen.

Stefan Schweizer ist wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath. Hier sitzt er in der Bibliothek des Schlosses, die im Westflügel untergebracht ist. Der Gebäudeteil wird zukünftig anders genutzt.

Stefan Schweizer ist wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath. Hier sitzt er in der Bibliothek des Schlosses, die im Westflügel untergebracht ist. Der Gebäudeteil wird zukünftig anders genutzt.

Foto: Anne Orthen (orth)

Fest steht bisher, dass die Themen Natur und Kunst zukünftig stärker miteinander verwoben werden. Die Verwaltung, die aktuell zusätzlich zum bestehenden Naturkundemuseum im Westflügel untergebracht ist, wird in den Ostflügel ziehen. Die etwa 80 Räume im Westflügel werden dann zum neuen großen Museum. „Wir als Stiftung können nicht zwei Museen unterhalten. Damit verdoppeln wir den Aufwand, zum Beispiel für die Bewachung der Exponate und die Stromkosten“, so Schweizer. Das soll mit nur einem Museum anders werden.

Auch digital wird der neue Ausstellungsraum besser aufgestellt sein. Dazu arbeitet die Stiftung Schloss und Park Benrath, deren Ziel es ist, Schloss und Park als Gesamtkunstwerk zu erhalten, künftig mit Museumsplanern und Architekten zusammen. Bis zur Fertigstellung des neuen Museums werden aber noch etwa fünf Jahre vergehen, schätzt Schweizer.

Auf unterirdischen Wegen ins Schloss​ Benrath
Foto: grafik

Im Fokus steht bald der Innenhof des Schlosses. Dieser ist bisher nicht für Gäste zugänglich, soll aber zum Besucherzentrum werden. Noch in diesem Herbst ist der Start eines Architektenwettbewerbs vorgesehen, der sich mit der Gestaltung des Innenhofs befasst. Vom Hof aus führt unterirdisch ein Gang aus dem 20. Jahrhundert in den Westflügel. Dieser wird aktuell nicht benutzt, soll bald aber ebenfalls für Besucher geöffnet werden. Wie Stefan Schweizer erklärt, war im Westflügel des Schlosses früher die Küche untergebracht und Bedienstete trugen auf dem unterirdischen Weg Speisen ins Haupthaus.

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