Urteil in Düsseldorf Auf Facebook mit Bluttat gedroht

Düsseldorf · Ein 25-jähriger Düsseldorfer hatte nach einem Streit mit seiner Freundin via Facebook agekündigt, eine Blutspur zu ziehen. Fotos zeigen ihn mit einem Schwert. Jetzt hatte die Sache ein Nachspiel vor Gericht. Das Amtsgericht verurteilte den Mann am Mittwoch zu einhundert Arbeitsstunden.

 Auf Facebook mit Bluttat gedroht: Der Angeklagte im Gerichtssaal.

Auf Facebook mit Bluttat gedroht: Der Angeklagte im Gerichtssaal.

Foto: dpa, Frank Christiansen

Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Störung des öffentlichen Friedens angeklagt. Ein Amtsrichter verhängte am Mittwoch die Arbeitsauflage gegen den geständigen Angeklagten und stellte das Verfahren vorläufig ein.

Nach einem Streit mit einer Freundin hatte der drogenkranke Mann im Februar 2012 auf Englisch gepostet: "Warum sind Mädchen immer so verdammt dumm? Es macht mich so wütend, ich will mein Schwert ergreifen und eine Blutspur auf meinem Pfad hinterlassen, wo immer ich hingehe." Zugleich war er auf Fotos mit einem Schwert zu sehen.

Seine Eltern sollen die Polizei eingeschaltet haben, das Schwert wurde beschlagnahmt. Inzwischen lebt der 25-Jährige im Sauerland in einer Reha-Einrichtung für Drogenkranke. Vor Gericht gestand er den Vorfall am Mittwoch: "Ja, es stimmt. Mir war die Tragweite nicht bewusst." Er habe lediglich Aufmerksamkeit erregen wollen.

Zur Tatzeit hatte er einem Gutachter zufolge nicht unter Drogen gestanden. Ein Psychiater stufte ihn als voll schuldfähig ein. Bei seiner Vorgeschichte sei die Veröffentlichung "nicht ganz unproblematisch" gewesen, sagte Amtsrichter Daniel Keutmann. Ein Mitarbeiter der Reha-Einrichtung sagte, inzwischen sei der 25-Jährige auf einem "guten Weg".

(lnw)
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