Inlineskateschule Auf die Rolle, fertig, los

Düsseldorf · Alexander Mier ist Sportlehrer und Deutscher Vizemeister im Speedskaten. Mit seiner Inlineskateschule Skatemobil bringt er Anfängern die Sportart näher - bei Bedarf sogar vor deren Haustür.

 Eine Inline Skaterin hat sich am Wochenende schwer verletzt.

Eine Inline Skaterin hat sich am Wochenende schwer verletzt.

Foto: RP, A. Bretz

Düsseldorf Es gibt so manche Sportart, bei der sich blutige Anfänger schnell eine blutige Nase holen. Auch das Inlineskaten gehört dazu - 90 Prozent aller Unfälle mit Verletzungsfolgen kommen durch mangelndes Bremsvermögen und fehlende Schutzausrüstung zustande. Alexander Mier sorgt dafür, dass diese Unfälle gar nicht erst zustande gekommen: Der 36-Jährige ist Sportlehrer und deutscher Vizemeister im Speedskaten des Jahres 2006 - und mit seinem "Skatemobil" kommt er mit Rollen und Ausrüstung direkt zum lernbegierigen Nachwuchs-Skater.

"Wir sind die älteste Inlineskateschule Düsseldorfs", sagt Mier. In zweieinhalbstündigen Einsteigerkursen bringt er Neulingen Fahren, Bremsen und Fallen bei - bei Bedarf vor deren Haustür: "Danach hat ein durchschnittlich talentierter Mensch die Grundlagen drauf." Im Prinzip könne die Sportart jeder erlernen. Der wichtigste Aspekt sei es, die Angst zu nehmen - und sie durch Gleichgewichtsübungen und Protektorengewöhnung langsam an die Materie heranzuführen.

In der Regel finden die Kurse auf dem Apollo-Platz unter der Düsseldorfer Rheinknie-Brücke statt. "Dort kann man einfach sensationell fahren", so Mier, der das Streckenangebot in der Landeshauptstadt lobt - und am liebsten am Rheinufer entlang fährt: "Von Kaiserswerth bis Zons, das ist eine tolle Strecke."

Neben den Angeboten für Anfänger gibt es Aufbau- und Fortgeschrittenenkurse, und auch bei Kinderfesten, Firmenevents oder Sportvereinen ist das "Skatemobil", das seit 1996 existiert, regelmäßig dabei . Nicht selten muss Mier dabei eher auf die Bremse denn aufs Tempo drücken - wie im Falle einer Gruppe von Anfängern, die auf Anhieb von ihrer Urdenbacher Firma zu einem reservierten Tisch nach Monheim skaten wollte: "Nach fünf Kilometern habe ich die letzten dann mit dem Auto eingesammelt."

Mit 16 Jahren kam der Skateprofi zu dem Sport, der ihm seitdem ans Herz gewachsen ist. Er ist Mitglied des Vereins "Speedskater Düsseldorf", fährt zudem für das Team "Micro Intersport". Seine Marathon-Bestzeit liegt bei 1:02 Stunden. "In diesem Jahr ist beim Düsseldorf-Marathon allerdings alles schief gelaufen", sagt Mier. "Ich bin sogar gestürzt."

Ein Marathon-Sieg wäre ein Traum für ihn - oder die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Um das hohe Niveau zu halten, ist jedoch viel Arbeit notwendig: Von März bis Oktober stehen vier bis fünf Mal die Woche zwei Stunden Training auf dem Programm, im Winter dann Lauf- und Krafttraining.

Neben dem Spaß, den das Skaten bereitet, ist es übrigens auch noch gesund: Wie beim Joggen und Radfahren werden Herz und Kreislauf trainiert, wodurch koronaren Herzerkrankungen und Bluthochdruck vorbeugt wird. Und: "Nach neuesten Forschungsergebnissen der Sporthochschule Köln wird durch die gelenkschonende Haltung beim Skaten die Rückenmuskulatur gestärkt", so Mier.

Wer den deutschen Vizemeister in Aktion erleben möchte, hat am Wochenende die Gelegenheit dazu: Im Rahmen eines "Technik-Workshops" für Speedskater geben Mier und Landestrainer Daniel Püttner ihren Erfahrungsschatz an fortgeschrittene Inline-Fahrer weiter, unter anderem mit Videoanalysen.

(RP)
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