Düsseldorf Auf dem Rhein gibt es nun Poke-Essen

Düsseldorf · Loco Moco, Lomi Lomi und Huli Huli: Den Gastro-Trend "Poke" gibt es unter dem Namen "Golzheim Poke" seit dem Wochenende auch auf einem kleinen Rheinschiff.

 Gustavo Alonso (li.) bietet die "Poke Bowls" auf dem Schiff an. Harry Lopez, Inhaber vom Yachthafen, freut sich über den gastronomischen Zugang.

Gustavo Alonso (li.) bietet die "Poke Bowls" auf dem Schiff an. Harry Lopez, Inhaber vom Yachthafen, freut sich über den gastronomischen Zugang.

Foto: Anne Orthen

Zugegeben, ein wenig seefest muss der Gast schon sein, wenn er bei "Golzheim Poke" essen möchte. Vom Rheindeich führt die Treppe hinab zum Hafen, an dessen Spitze die Atlantis liegt. Atlantis, das ist ein einst aus Brandenburg stammendes Schiff, das inzwischen einige Jahre als Restaurant die Passanten, Touristen und Düsseldorfer Stammgäste versorgt.

Vor einiger Zeit gab es da noch Döner. Als der damalige Pächter nach einigen Problemen ging, suchte der Hafen-Inhaber Harry Lopez nach einem Nachfolger. "Da habe ich sofort zugesagt", sagt Gustavo Alonso. Der Argentinier lebt schon seit mehr 20 Jahren in Düsseldorf, hatte schon mal ein Lokal in der Altstadt, war als Mietkoch gut gebucht. Alonsos Idee für das Gastro-Schiff: Poke. "Das ist ein Essen aus Hawaii, eine Art Nationalgericht dort", sagt Alonso. Den Tipp hatte er von seinem Neffen, der mit Poke in Mexiko erfolgreich ist.

Einige Monate lang tüftelte der 56-Jährige an den perfekten Rezepten. Eigentlich ist das Konzept Poke schlicht: Fisch, Geflügel, Obst, Gemüse und Tofu werden klein in Würfel geschnitten, nach Geschmack gemischt und mit Soßen, Nüssen oder Algen zubereitet.

Vor einem halben Jahr aber gab es in der Region Düsseldorf nichts, an dem sich Gustavo Alonso hätte orientieren können, daher die lange Vorbereitungszeit. Was auch fehlte: Küche, Theke, Gastraum und ein Dach. Denn das Boot Atlantis war nach Abzug des Döner-Imbisses ganz pur. "Wir haben alles selbst aufgebaut - mit viel Liebe und viel Arbeit", sagt der Gastronom.

Am Samstag war Eröffnung. Und die Nachfrage war enorm. Es kamen so viele Gäste, dass sie nur in kleinen Gruppen aufs Boot gelassen wurden. Betreten zu viele Besucher das Schiff, kann die Atlantis schon mal einen Hauch Schlagseite kriegen.

In der kleinen Küche verarbeitete Gustavo Alonso und sein Team sechs große Lachse, etwa 25 Kilogramm Hühnchenfleisch, viel Tofu, Gemüse und Obst zu Gerichten mit Namen wie "Loco Moco" (Reis, Algen, Eier und Ananas, 7,90 Euro), "Lomi Lomi" (Reis, Lachs, Algen, Ingwer und Gemüse, 8,90 Euro) und "Huli Huli" (Reis, Hühnchen, Seegras, Gemüse und Nüsse, 8,90 Euro). Viele Gäste nutzten auch die Chance, sich das Poke durch Ankreuzen ihrer Lieblingszutaten selbst zusammen zu stellen. Der Koch bereitete es entsprechend zu.

Auf dem Schiff gibt es vor der Frischetheke maximal zehn Stehplätze, einige weitere Gäste haben auf dem Steg Platz - immer vorausgesetzt, die Leute lassen sich nicht von dem sanften Wellengang abschrecken. Den Blick auf den kleinen Hafen gibt es inklusive.

Die meisten Gäste aber hatten das Essen mitgenommen und auf dem Deich gegessen - mit festen Boden unter ihren Füßen. "Da oben ist genug Platz für alle und der Blick auf den Rhein ist perfekt", sagt Gustavo Alonso.

(lod)
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