Schnee in Düsseldorf Auch Busse und Bahnen rutschen aus

Düsseldorf · 45 Verkehrsunfälle registrierte die Polizei am Montag allein zwischen sechs und zehn Uhr. Unter der Schneelast brachen Bäume, drei Rheinbahn-Züge entgleisten. Besonders betroffen war der Osten der Stadt.

An der Benderstraße führte die Kombination aus Schneefall und Großbaustelle zum zeitweiligen Stillstand.

An der Benderstraße führte die Kombination aus Schneefall und Großbaustelle zum zeitweiligen Stillstand.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Auf dem Weg zurück ins Tal ging auch für die Awista nichts mehr, auf der Bundesstraße 7. "Wir waren früh draußen, haben die Bergische Landstraße zuerst bergauf geräumt und abgestreut - und dann standen unsere Fahrzeuge auf der Rücktour selbst im Stau", erklärte Awista-Sprecher Ralf Böhme gestern.

Für den Winterdienst hatte der Schneefall ohnehin zur denkbar ungünstigsten Uhrzeit eingesetzt, nämlich kurz vor Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs, der überwiegend in die Stadt hineinfährt. "Wenn wir in diese Verkehrsströme hineingeraten, ist es auch für uns vorbei", so Böhme.

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Zu den Gründen, warum es auf der B7 so schnell zum Stillstand kam, gehören zwei Busse der Rheinbahn. Kurz vor acht war einer auf der stadteinwärtigen Route der Linie 733 ins Rutschen gekommen und - wenige Meter vor der Stadtgrenze - in einen Graben gerutscht. Zum Glück konnten die Fahrgäste unverletzt aussteigen, warteten an der Haltestelle Blanckertzstraße auf den nächsten Bus - und dann rutschte auch der von der Fahrbahn. "Unser eigenes Bergungsfahrzeug kam nicht durch, wir mussten ein Fremdunternehmen anfordern", sagte Rheinbahnsprecher Eckard Lander. Und das Spezialgefährt blieb dann seinerseits stecken - im Stau auf der Autobahn.

Einen großen Bambus, der unter dem nassen Schnee zusammengebrochen war, musste die Feuerwehr von der Bergischen Landstraße räumen, und er blieb nicht das einzige Gewächs, dem das in nur wenigen Stunden angehäufte Gewicht zu schaffen machte: Acht mal musste die Feuerwehr mit der Motorsäge ran, um Fahrbahnen wieder frei zu machen. Auch dabei gab es Schwierigkeiten im Berufsverkehr: Weil unsichere Autofahrer an steilen Strecken häufig da stehenblieben, wo ihre Fahrzeuge zum Stillstand gekommen waren, konnten oft auch Blaulicht und Martinshorn den Rettungskräften kein Durchkommen verschaffen - die mussten per Außenlautsprecher dazu auffordern, ihnen Platz zu machen. Glücklicherweise mussten sie aber nur Bäume wegräumen und keine Menschenleben retten: Der unverhoffte Wintereinbruch hat keine Verletzten in Düsseldorf gefordert.

Auch bei den 45 Unfällen im Stadtgebiet, die zwischen sechs und zehn Uhr morgens bei der Polizei gemeldet wurden, blieb es bei Sachschäden. Und den Fahrgästen der Rheinbahn dürfte allenfalls der Geduldsfaden gerissen sein: Sie mussten nicht nur auf die Linie 733, sondern auf fast alle Busse lange warten, insbesondere auf jene, die im Kreis Mettmann unterwegs waren. So brachte es beispielsweise der Linienbus 749 in Ratingen auf rund 100 Minuten Verspätung.

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Foto: Ludwig Krause

Und auch die Straßenbahnen blieben nicht alle in der Spur - innerhalb weniger Stunden entgleisten eine Stadtbahn am Neusser Bahnhof und zwei Straßenbahnen in Eller und Düsseltal, weil Schneematsch die Weichen blockierte. Erst am Nachmittag waren die Bahnen der Rheinbahn wieder sämtlich im Fahrplan.

(RP)
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