Rathausplatz Armenküche feiert Geburtstag mit Open-Air

Düsseldorf · 300 Liter Erbsensuppe, Bier, Kaffee und Kuchen servierte am Samstag die Armenküche beim Open-Air auf dem Burgplatz. Dazu trat Christian Ehring vom Kom(m)ödchen mit einem Kabarett-Programm auf, mehrere Rockbands und die japanische Trommelgruppe Wadokyo musizierten.

 Dominikanerpater Wolfgang Sieffert OP organisiert jedes Jahr das Open-Air-Festival der Altstadt-Armenküche.

Dominikanerpater Wolfgang Sieffert OP organisiert jedes Jahr das Open-Air-Festival der Altstadt-Armenküche.

Foto: Werner Gabriel

"Am vollsten war es beim Auftritt von Wadokyo. Da waren bestimmt 1000 Leute hier", schätzt Pater Wolfgang, der das Fest zum 17-jährigen Bestehen mitorganisiert hat. Auch er überraschte mit musikalischem Talent auf der Bühne: Auf der Mundharmonika unterstützte er die Rockband Soulfood.

Dem leicht tröpfelnden Regen trotzten die Besucher an überdachten Bierbänken. Außer die Arbeit der Armenküche in der Öffentlichkeit präsent zu halten, diente die Veranstaltung noch einem anderen Zweck: "Wir möchten die Kommunikation zwischen Bedürftigen und Nicht-Bedürftigen fördern. Beim gemeinsamen Essen kommen Gespräche zustande, die es sonst nicht geben würde", hofft Marion Gather von der Armenküche. Ganz so einfach war das nicht. Zahnarzthelferin Petra Kwias-Galle konnte nicht so recht ein Gesprächsthema mit den anwesenden Obdachlosen finden: "Der gemeinsame Nenner fehlt einfach."

Band trat gratis auf

Trotzdem unterstützte sie die Armenküche mit einer kleinen Spende. Denn sie befürchtet, dass auch sie bald bedürftig sein könnte: "Das kann schneller passieren, als wir denken. Jobs sind nie sicher." Das sieht auch Ralf Sielisch, der Sänger der Band Hotspot, so. Für seinen Auftritt bekam er kein Geld, das verdient er sich täglich als Taxifahrer. "Wenn ich mal nicht mehr in der Lage sein sollte, mein Leben damit zu finanzieren, muss auch ich in der Armenküche essen."

(RP)
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