Song Contest Armenier proben im Fitnessstudio

Düsseldorf · Zu den dröhnenden Bassklängen von "Boom Boom Chaca Chaca" laufen bei Armeniens ESC-Teilnehmerin Emmy die Schweißperlen. Während Emmy ihre Hüften kreisen lässt, legen ihre Tänzer eine aufwändige Choreographie hin, die einen mit Shirt, andere ohne.

 Boom Boom Chaca Chaca: Armeniens Emmy und ihre Tänzer bereiten sich im „Just Fit“ in den Düsseldorfer Arcaden auf ihren Auftritt vor.

Boom Boom Chaca Chaca: Armeniens Emmy und ihre Tänzer bereiten sich im „Just Fit“ in den Düsseldorfer Arcaden auf ihren Auftritt vor.

Foto: RP, Andreas Endermann

Konzentriert und fokussiert arbeitet sich Emmy durch ihren Gute-Laune-Song. Kraftvoll und Schatten boxend trägt sie ihr Lied vor, das in gewisser Weise auch Armeniens Superstar, dem Boxer Arthur Abraham, gewidmet ist. "Du bist der stärkste Kämpfer, du bist mein Held", singt Emmy in ihrem Lied.

Video mit Boxer Abraham

Am 14. Mai sollen Emmy und Abraham, die das Video zu "Boom Boom Chaca Chaca" gemeinsam aufgenommen haben, ihren großen Tag haben: Abends möchte Emmy am ESC-Finale teilnehmen, und zu ganz später Stunde steigt dann Abraham in den USA in den Ring. Für ihr großes Ziel scheut Emmy keine Mühen. Im Fitnessclub "Just Fit" in den Düsseldorf Arcaden arbeitet die 26-Jährige an ihrer Performance. "Nach der ersten Probe in der großen Arena haben wir sofort entschieden, dass wir noch viel mehr machen wollen", sagt Emmy.

Der Fitnessraum liefert da eine geeignete Kulisse. Es ist erstaunlich, mit welcher Disziplin sich das armenische Team mit einem so eingängigen Disco-Song beschäftigen kann. Im Hintergrund singt Background-Sängerin Arpine Shahnubaryan den Ohrwurm — ganz für sich, mit Tunnelblick und mit den Händen gestikulierend.

Daneben gibt Choreografin Armine Zaryan den Tänzern Hinweise, wie vor einem wichtigen Fußballspiel. Immer mittendrin: Die 1,58 Meter große Emmy, die wie einige ihrer Kollegen ein "Boom Boom, Armenia"-Shirt trägt und ihre eigenen Tanzschritte immer wieder kritisch im Spiegel kontrolliert. Auf dem Parkettboden, den auch Boxer gerne für ihre Kampfvorbereitung nutzen, herrscht "Eye-Of-The-Tiger"-Stimmung.

Doch bei allem Ehrgeiz findet Emmy noch Zeit, um die Stadt zu erkunden. "Düsseldorf ist wunderschön", erzählt die Armenierin, die in der Altstadt auch schon Düsseldorfs bekanntes Bier gekostet hat. "Im Füchschen habe ich mein erstes Alt getrunken", erzählt sie stolz. Und Emmy hat noch mehr vor. Sie möchte vor allem Freundschaften schließen. "Ich mag alle Teilnehmer und möchte mit vielen in Kontakt bleiben", sagt die 26-Jährige. Das große Ziel verliert sie aber nicht aus den Augen: Emmy will kämpfen und ins Finale. Damit der 14. Mai ein armenischer Feiertag wird.

(RP)
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