Kommentar Argumente statt Verbote

Meinung | Düsseldorf · Bannmeilen, absolute Halteverbote und Abschleppwagen in Lauerstellung: Die Liste der Vorschläge, wie man das Phänomen Eltern-Taxi eindämmen kann, ist lang.

Mühsamer, dafür nachhaltiger ist es, eine Verhaltensänderung über Einsichten zu bewirken. Nicht alle Mütter und Väter, die ihr Kind chauffieren, sind überängstliche Helikopter-Eltern in dicken SUV-Karossen, die den Nachwuchs maßlos verwöhnen. Manche finden das auf dem Weg zur Arbeit praktisch, andere haben in einer Großstadt wie Düsseldorf einfach Angst vor einem Unfall auf sehr belebten Straßen. Und einige denken an Jugendbanden, die das eigene Kind "abziehen", zu gut Deutsch: Handy, Marken-Jacke oder Geldbörse rauben. Solche Ängste kann man mit Argumenten entkräften. Bei 180 Schulen und Kollegs mit ihren rund 70.000 Schülern hat es in der Stadt seit acht Jahren keinen tödlichen Unfall gegeben. Und auch die Zahl der Schulweg-Raubdelikte dürfte sich in Grenzen halten. Kinder, die zur Schule radeln oder laufen, lernen früh selbständig zu sein. Höheres Selbstbewusstsein eingeschlossen. Und wo es mit dieser Erkenntnis einfach zu lange dauert, darf und muss es selbstverständlich Kontrollen und Strafen geben.

(RP)
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