Alle Düsseldorf-Artikel vom 02. Januar 2004
Der Baum muss raus - aber nicht durchs Fenster

Weihnachtsbaum-Sammlung der AWISTA endet am DonnerstagDer Baum muss raus - aber nicht durchs Fenster

Weihnachten ist Geschichte, der Jahreswechsel ist vollbracht und die Tannen nadeln bereits sehr stark. Seit letzten Donnerstag schmücken hunderte Tannenbäume die Straßenränder der Stadt.

WestLB startet mit neuem Vorstand

Verlust für 2003?WestLB startet mit neuem Vorstand

Düsseldorf (ddp.vwd). Der neue Vorstand der Düsseldorfer WestLB hat zu Jahresbeginn seine Arbeit aufgenommen. Das Gremium wird ab sofort vom früheren Deutsche-Bank-Vorstand Thomas R. Fischer geleitet, wie das Institut am Freitag mitteilte. Fischer war Ende Oktober vergangenen Jahres vom Aufsichtsrat an die Spitze der WestLB berufen worden. Ebenfalls neu im Vorstand ist Matthijs van den Adel, der für das Risikomanagement der Bank zuständig ist. Weitere Mitglieder sind Klaus Michael Geiger, Manfred Puffer und Gerhard Roggemann sowie Robert Restani und Rainer Schmitz als stellvertretende Vorstände. Wie die WestLB weiter mitteilte, schieden Johannes Ringel und Adolf Franke zum 31. Dezember 2003 aus dem Vorstand der Bank aus. Ringel hatte den Vorstandsvorsitz vorübergehend übernommen, nachdem Jürgen Sengera im Juni vergangenen Jahres zurückgetreten war. Sengera werden ebenso wie dessen Vorgänger Friedel Neuber Versäumnisse bei der Risikoprüfung vorgeworfen, die der Bank im Jahr 2002 einen Rekordverlust von 1,7 Milliarden Euro einbrachten. Für das Geschäftsjahr 2003 wird Medienberichten zufolge sogar ein Verlust von zwei Milliarden Euro zu Buche stehen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt derzeit gegen frühere Spitzenmanager wegen des Verdachts der Untreue. Medienberichten zufolge soll es dabei um Neuber, Sengera und Ringel gehen.

Dieter Nuhr wäre fast Lehrer geworden

Vorstellung im Schauspielhaus ausverkauftDieter Nuhr wäre fast Lehrer geworden

Düsseldorf (dto/ap). Sein Talent fürs Komische hat Kabarettist Dieter Nuhr schon im Kindergarten entdeckt, dennoch wäre der gebürtige Weseler fast im Staatsdienst gelandet. "Schließlich habe ich Lehramt für Geschichte und Kunst studiert und wollte tatsächlich Lehrer werden", gestand der Comedian jetzt dem "Business Service Journal" der Stadtwerke Düsseldorf. "Das Witzemachen auf der Bühne war eher Spaß. Plötzlich haben mir die Leute Geld dafür gegeben, und ich dachte, sag' mal nichts, sonst wollen die das wiederhaben." In seinem aktuellen Programm 'www.nuhr.de' nimmt der Wahl-Düsseldorfer, der im vergangenen Jahr vom Kölner Comedy-Festival den Comedy-Preis für den "Besten Live Act" erhielt und 1998 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde, die Jammerfreudigkeit der Deutschen aufs Korn. Aber auch dem Drang vieler Menschen, sich über Dinge zu äußern, von denen sie keine Ahnung haben, widmet sich Nuhr. Seine Forderung: "Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!" Wer Nuhr mit seinem aktuellen Programm nochmal erleben möchte muss ziemlich weit fahren. Die Köm(m)ödchen-Vorstellung am 15. Januar im Schauspielhaus ist bereits ausverkauft und auch in Köln, Essen, Münster, oder Willich sind keine Karten mehr zu haben. Die einzige Aufführung in NRW, für die es noch Karten gibt, findet am 18. Februar im ostwestfälischen Lübbecke statt (Ticket-Hotline 0521-560500). Für viele andere vorstellungen im Rest der Republick sind allerdings noch Karten zu haben. Ab März beginnt der Kabarettist mit seiner Vorpremieren-Tour für sein neues Programm "Ich bin's Nuhr" (z.B. 4. März in Mayerschen Buchhandlung, Mönchengladbach). Am 1. Mai steht Nuhr auf der Bühne des Forums Wasserturm in Meerbusch.

Codierung schützt vor Diebstahl
Codierung schützt vor Diebstahl

4.767 Fahrräder wurden 2003 gestohlen.Codierung schützt vor Diebstahl

Düsseldorf (dto). Das Fahrrad mal eben vor dem Bäcker abgestellt und nicht abgeschlossen und schon ist der Drahtesel weg? Gerade bei Einkäufen, bei dem man nur kurz in das Geschäft geht, werden nach Angaben der Polizei viele Fahrräder gestohlen. S-Bahnhaltestellen oder die Innenstadt sind auch nach wie vor zu allen anderen Tageszeiten unter den Fahrraddieben beliebt. Damit Diebe abgeschreckt werden, macht die Polizei auf eine Codierungsaktion am 6. Januar aufmerksam, denn codierte Fahrräder werden laut Polizei wesentlich seltener geklaut.4.767 Fahrräder wurden im letzten Jahr in den Monaten Januar bis November gestohlen. Das sind 347 mehr als im Jahr 2002 und 1289 mehr als im Jahr 2001. Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Düsseldorf steigt, aber die Aufklärungsquote lag in den letzten drei Jahren nur zwischen fünf und sieben Prozent. "Wir wissen wenig über die Täter und deren Motive, aber die hohe Zahl der Diebstähle zeigt uns, dass es einen großen Absatzmarkt gibt", sagt Dieter Höhbusch, leitender Polizeidirektor. Prävention und Repression sind die einzigen Dinge, die die Polizei unternehmen kann. Damit die Drahtesel erst gar nicht gestohlen werden, rät die Polizei dazu, diese codieren zu lassen. "Wir haben festgestellt, dass nur etwa 10 Prozent der gestohlenen Räder codiert sind, dass heißt, dass die Codierung die Diebe abschreckt", so Höhbusch. Diese setzt sich aus einer Stadt-Kennung, einem fünfstelligem Straßenschlüssel plus Hausnummer und den Initialen des Eigentümers zusammen. Mit dieser Codierung lässt sich bei einer Kontrolle überprüfen, ob der Radfahrer der Besitzer des Fahrrades ist. Aber auch die Zuordnung von gestohlenen Rädern fällt so leichter. Das Fahrrad nimmt keinen Schaden dabei und bei einem Umzug oder Verkauf des Fahrrades kann die Registrierung geändert werden. Am 6. Januar startet die Polizei in den Polizeiinspektionen auf der Luegallee 65-67 (16-18 Uhr), Tannenstraße 26 (10-15 Uhr), Wilhelm Raabe Straße 14 (16-18 Uhr), Börchemstraße (17-19 Uhr) und am Jürgensplatz 5-7 15.30-18 Uhr) eine Codierungsaktion, bei der die Besitzer ihr Rad kostenlos codieren lassen können. Mitgebracht werden müssen ein Eigentumsnachweis und die Personalpapiere. Kinder und Jugendliche brauchen eine Einverständniserklärung der Eltern. Unterstützt wird die Aktion von TV- Moderator René le Riche (WDR-Sendung "Daheim und unterwegs"), der auch in Düsseldorf wohnt und sein Rad ebenfalls am 6. Januar codieren lässt. Auch in den weiteren Monaten wird die Polizei regelmäßig Termine für Codierungen anbieten, sucht aber auch die Unterstützung der Fahrradhändler, die direkt beim Verkauf das Rad codieren könnten. "Das ist aber noch ein Problem, ein paar kleine Fachhändler machen da mit, aber die großen Läden sind nicht dabei", so Höhbusch. In anderen Städten werben dagegen Fahrradläden mit einer sofortigen Codierung. Wer sich dennoch nicht zu einer Codierung entschließen kann, der sollte zumindest darauf achten, dass er sein Rad in beleuchteten Plätzen abstellt und dabei gut sichert. "Wer ein Rad für 500 Euro hat, für das Schloß aber nur fünf Euro ausgibt, investiert in eine Pseudosicherheit", so Höhbusch.Von BIRGIT KRANZUSCH

Mysteriöser Unfall auf der Heinrich-Heine-Allee

Polizei steht vor einem Rätsel - Holländer fahnden mitMysteriöser Unfall auf der Heinrich-Heine-Allee

Düsseldorf (RP/dto). Nach einem mysteriöser Unfall am frühen Neujahrsmorgen hat die Polizei eine Ringfahndung ausgelöst. Ein Honda mit holländischem Kennzeichen war an der Heinrich-Heine-Allee mit hohem Tempo in ein wartendes Taxi gekracht. Der Taxifahrer blieb unverletzt. Die beiden Honda-Insassen flüchteten wenige Meter zu Fuß, stiegen dann in einen in der Nähe haltenden silberfarbenen Audi mit Hamburger Kennzeichen und flüchteten mit dem Wagen. Da der Verdacht auf einen bewaffneten Autodiebstahl besteht, löste die Polizei die Ringfahndung aus. Bislang ohne Ergebnis. Um die Herkunft des demolierten Honda zu klären, hat die Polizei ihre holländischen Kollegen um Amtshilfe gebeten. Die Niederländer konnten ihren deutschen Kollegen allerdings bis zum Freitagmittag noch keinen Halter nennen.Auch Zeugen, die den Vorfall gegen 3 Uhr beobachtet haben, werden gebeten, sich im Polizeipräsidium unter der Nummer 0211 / 870-0 zu melden. Die Polizei möchte vor allem wissen, ob jemand die Männer aus dem roten Honda mit niederländischen Kennzeichen kennt und ob es eine Verbindung zwischen diesen Männern und dem Besitzer des Audi gibt.

Silvester-Einsatz bis zur Erschöpfung

Prost Neujahr mit vielen SchattenseitenSilvester-Einsatz bis zur Erschöpfung

Düsseldorf (dto/RP). Blutige Gewaltakte in der Silvesternacht. 200 Polizisten waren mit insgesamt 370 Einsätzen im Dauerstress. Vor allem in den Stadtteilen ging es schwer zur Sache, während es in der Innenstadt weitgehend 'ruhig' blieb. Betrunkene Russlanddeutsche schlugen in Garath mit Dachlatten aufeinander los. In Lichtenbroich randalierten Jugendliche mit Feuerwerkskörpern an einer Tankstelle. Auch die Feuerwehr war im Dauerstress 145 Feuerwehrleute mussten inder Silkvesternacht arbeiten 50 Feuereinsätzen ausrücken. 115 Mal wurde den die Rettungswagen gerufen."Die Zahlen spiegeln das Bild nicht wider. Es war der intensivste Einsatz seit dem Millennium-Silvester", sagt Polizeisprecher André Hartwich. Die Bilanz einer Nacht: 29 Randalierer mussten beruhigt, 23 Schlägereien unterbunden und 27 lautstarke Streitereien geschlichtet werden. 24 Betrunkene wanderten in die Ausnüchterung, die Zellen waren voll. "Bis 0.30 Uhr war alles noch relativ ruhig. Nach ein Uhr aber ging die Post ab. Zeitweise ging es in den Inspektionen zu wie im Taubenschlag. Die Kollegen waren am Schichtende abgekämpft", so der Polizeisprecher. Ein Polizist wurde verletzt. Ein blutiges Ende nahm eine Party in Garath. Betrunkene Russlanddeutsche gingen zwischen Tucholsky- und Carl-von-Ossietzky-Straße immer wieder mit Dachlatten aufeinander los. Den noch jugendlichen Gastgeber entdeckte die Polizei blutend in einem Gebüsch versteckt. Er war auf Rache aus, hatte ebenfalls eine Dachlatte in der Hand. Einem 17-Jährigen aus der Gruppe wurde bei der Randale das Gesicht zerschlagen. Er liegt schwer verletzt im Benrather Krankenhaus. Schon um 21 Uhr liefen Beschwerden aus Lichtenbroich ein, weil Jugendliche aus einer Hochhaussiedlung mit Feuerwerkskörpern Unfug trieben. Gegen ein Uhr eskalierte die Lage. Eine Gruppe von etwa 20 jungen Leuten warf die Scheibe der Esso-Tankstelle am Volkardeyer Weg ein und plünderte die Zigarettenvorräte im Verkaufsraum. Anschließend bombardierte die Gruppe die Tankstelle mit Feuerwerkskörpern. 20 Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen. Doch das war noch nicht alles: An der Luegallee in Oberkassel zielten Jugendliche immer wieder mit Feuerwerkskörpern auf Autos und Passanten. Gegen drei Uhr demolierte ein angetrunkener 35-Jähriger an der Tübinger Straße in Urdenbach beim Versuch auszuparken drei Autos. Am Staufenplatz setzte ein 28-Jähriger einen S-Klasse Mercedes gegen eine Ampel und verursachte einen 50.000 Euro Schaden. Der Fahrer hatte zwei Promille Alkohol im Blut. Immerhin zog die Polizei eine positive Alkoholbilanz: 466 Fahrer wurden kontrolliert, nur drei von ihnen hatten getrunken. Positiv auch die Bilanz in der Altstadt: Bei den Silvester-Partys blieb es relativ ruhig. Im Laufe der Neujahrsnacht wurden neun Einbrüche entdeckt. Spekulärster Fall: Mit acht Streifenwagen versuchte die Polizei, unbekannte Kriminelle zu stellen, die gegen 22 Uhr in eine Villa am Leuchtenberger Kirchweg eingedrungen waren. Die Großfahndung verlief ohne Erfolg. Auch die Feuerwehr war im DauerstressFeuerwehrsprecher Klaus Wolka war froh, dass seit dem Milleniums-Silvester deutlich mehr Feuerwehrleute und Sanitäter im Einsatz sind, als in den Vorjahren. Sonst wäre das Einsatzaufkommen in dieser Silvesternacht nicht zu meistern gewesen, meinte er. 20 Prozent mehr Einsätze als beim Silvester 2002/03 mussten gemeistert werden.115 Mal mussten allein die Sanitäter ausrücken. Immer wieder waren es vor allem Gesichts- und Augenverletzungen, die durch Feuerwerkskörper verursacht wurden. Ein Mann musste sogar in eine Duisburger Spezialklinik eingeliefert werden, weil ihm ein Böller in der Hand losgegangen war.Feuer fingen vor allem Müllcontainer durch hineingeworfene Böller und Raketen. Zu insgesamt 50 Löscheinsätzen musste die Düsseldorfer Feuerwehr ausrücken. Auf der Hüttenstraße brannte es auf einem Balkon in der 5. Etage, nachdem dort eine Silvesterrakete niedergegangen war. Auf der Stresemannstraße wäre beinahe ein Dachstuhl durch eine Rakete in Brand geraten.Von JAN POPP-SEWINGund STEFAN FELTEN