4.767 Fahrräder wurden 2003 gestohlen.Codierung schützt vor Diebstahl
Düsseldorf (dto). Das Fahrrad mal eben vor dem Bäcker abgestellt und nicht abgeschlossen und schon ist der Drahtesel weg? Gerade bei Einkäufen, bei dem man nur kurz in das Geschäft geht, werden nach Angaben der Polizei viele Fahrräder gestohlen. S-Bahnhaltestellen oder die Innenstadt sind auch nach wie vor zu allen anderen Tageszeiten unter den Fahrraddieben beliebt. Damit Diebe abgeschreckt werden, macht die Polizei auf eine Codierungsaktion am 6. Januar aufmerksam, denn codierte Fahrräder werden laut Polizei wesentlich seltener geklaut.4.767 Fahrräder wurden im letzten Jahr in den Monaten Januar bis November gestohlen. Das sind 347 mehr als im Jahr 2002 und 1289 mehr als im Jahr 2001. Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Düsseldorf steigt, aber die Aufklärungsquote lag in den letzten drei Jahren nur zwischen fünf und sieben Prozent. "Wir wissen wenig über die Täter und deren Motive, aber die hohe Zahl der Diebstähle zeigt uns, dass es einen großen Absatzmarkt gibt", sagt Dieter Höhbusch, leitender Polizeidirektor. Prävention und Repression sind die einzigen Dinge, die die Polizei unternehmen kann. Damit die Drahtesel erst gar nicht gestohlen werden, rät die Polizei dazu, diese codieren zu lassen. "Wir haben festgestellt, dass nur etwa 10 Prozent der gestohlenen Räder codiert sind, dass heißt, dass die Codierung die Diebe abschreckt", so Höhbusch. Diese setzt sich aus einer Stadt-Kennung, einem fünfstelligem Straßenschlüssel plus Hausnummer und den Initialen des Eigentümers zusammen. Mit dieser Codierung lässt sich bei einer Kontrolle überprüfen, ob der Radfahrer der Besitzer des Fahrrades ist. Aber auch die Zuordnung von gestohlenen Rädern fällt so leichter. Das Fahrrad nimmt keinen Schaden dabei und bei einem Umzug oder Verkauf des Fahrrades kann die Registrierung geändert werden. Am 6. Januar startet die Polizei in den Polizeiinspektionen auf der Luegallee 65-67 (16-18 Uhr), Tannenstraße 26 (10-15 Uhr), Wilhelm Raabe Straße 14 (16-18 Uhr), Börchemstraße (17-19 Uhr) und am Jürgensplatz 5-7 15.30-18 Uhr) eine Codierungsaktion, bei der die Besitzer ihr Rad kostenlos codieren lassen können. Mitgebracht werden müssen ein Eigentumsnachweis und die Personalpapiere. Kinder und Jugendliche brauchen eine Einverständniserklärung der Eltern. Unterstützt wird die Aktion von TV- Moderator René le Riche (WDR-Sendung "Daheim und unterwegs"), der auch in Düsseldorf wohnt und sein Rad ebenfalls am 6. Januar codieren lässt. Auch in den weiteren Monaten wird die Polizei regelmäßig Termine für Codierungen anbieten, sucht aber auch die Unterstützung der Fahrradhändler, die direkt beim Verkauf das Rad codieren könnten. "Das ist aber noch ein Problem, ein paar kleine Fachhändler machen da mit, aber die großen Läden sind nicht dabei", so Höhbusch. In anderen Städten werben dagegen Fahrradläden mit einer sofortigen Codierung. Wer sich dennoch nicht zu einer Codierung entschließen kann, der sollte zumindest darauf achten, dass er sein Rad in beleuchteten Plätzen abstellt und dabei gut sichert. "Wer ein Rad für 500 Euro hat, für das Schloß aber nur fünf Euro ausgibt, investiert in eine Pseudosicherheit", so Höhbusch.Von BIRGIT KRANZUSCH