Neubau in Düsseldorf Architekten-Verbände fordern Wettbewerb für Akademie

Düsseldorf · Der geplante Anbau der Kunstakademie ist ein Politikum geworden. Die diversen Vertretungen der Planer und Ingenieure fordern nun gemeinsam einen Wettbewerb. Es geht ihnen dabei auch um die Planungshoheit der Stadt Düsseldorf.

 Der Vorschlag von Karl-Heinz Petzinka sieht eine Erweiterung (links) parallel zum bestehenden Akademiegebäude vor.  

Der Vorschlag von Karl-Heinz Petzinka sieht eine Erweiterung (links) parallel zum bestehenden Akademiegebäude vor.  

Foto: Kunstakademie Düsseldorf

Gleich sieben Verbände von Architekten und Ingenieuren sprechen sich für einen Wettbewerb bei der geplanten Erweiterung der Kunstakademie aus. Es handelt sich um die Vereinigungen ai-nrw, AIV, BDA, BDB, BDIA, VfA und WIR Stadtplanerin NRW. Der Brief ist an Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen, Finanzminister Lutz Lienenkämper, Oberbürgermeister Stephan Keller und Akademierektor Karl-Heinz Petzinka adressiert.

Petzinka, der selbst ein bekannter Architekt ist und unter anderem das Stadttor auf dem südlichen Tunnelmund des Rheinufertunnels mit entworfen hat, hatte mit seinem Team einen Entwurf vorgelegt, der nun weiterqualifiziert werden soll. Dabei wird ein aufsteigender Bau, bestehend aus mehreren Blöcken, denen eine Freitreppe vorgesetzt ist, auf der nördlichen Seite parallel vor das bestehende Gebäude gesetzt. An der Akademie haben sich neue Planer die Aufgabe gesetzt, einen weiteren Entwurf zu erarbeiten (Petzinka hält sich hier völlig zurück).

Nach zahlreichem Protest wird auf Vorschlag von Planungsdezernentin Cornelia Zuschke eine breitere Beteiligung vorbereitet. Die Stadt Düsseldorf sieht in der Akademie eine wichtige Landeseinrichtung, die man bei Erweiterungswünschen konstruktiv begleiten möchte.     

Die sieben Verbände erkennen in ihrem Schreiben die Möglichkeit des Eigenentwurfs an, fordern aber dennoch einen Wettbewerb. Gründe seien die Komplexität der Aufgabe, die städtebauliche Bedeutung der Akademie und seiner Umgebung sowie die Tatsache, dass es sich sowohl beim Alt- als auch potenziellen Neubau um öffentliche Gebäude, finanziert durch Steuermittel, handele.

All dies verlange nach einem solchen Wettbewerb, dessen beste Lösung ausgewählt und weiterentwickelt werden könne. Der verständliche Wunsch nach einem zügigen Planungsverfahren könne den Verzicht auf einen Wettbewerb nicht begründen. Sie trügen durch Formalia und die Möglichkeit einer straffen Organisation zur optimalen Vorbereitung der Bauaufgabe bei. Ihre qualitätssichernde Komponente reduziere Planungsfehler.

Die Verbände fordern abschließend einen öffentlichen Wettbewerb für den Erweiterungsneubau der Kunstakademie. Eine Darlegung des Bedarfs, des Raumprogramms sowie die Berücksichtigung der bestehenden Substanz sowie der Sieger-Entwürfe des blaugrünen Rings sollten Bestandteile der Auslobung sein. Betont wird, dass die Kompetenzen der Stadt Düsseldorf in Bezug auf ihre städtebauliche Entwicklung nicht beschnitten werden dürften – eine Anspielung auf eine mögliche Dominanz des Landes in dem Verfahren.

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