Agenturbezirk wird deutlich kleiner Arbeitsagentur verliert Mettmann

Düsseldorf · Die Agentur für Arbeit Düsseldorf wird ab 2012 erhebliche Teile seiner Zuständigkeit abgeben müssen. Der Kreis Mettmann bekommt eine eigene Agentur, Düsseldorf beschränkt sich künftig aufs Stadtgebiet. Das heißt: weniger Klienten, weniger Geld, weniger Mitarbeiter.

 Peter Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

Peter Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

Der Agenturbezirk Düsseldorf wird ab dem 1.Januar nächsten Jahres deutlich kleiner und für weniger Arbeitslose zuständig sein. Nach den Plänen der Bundesarbeitsagentur in Nürnberg soll der bisherige Bezirk Düsseldorf, der neben dem Stadtgebiet den Kreis Mettmann mit Ratingen, Mettmann, Erkrath, Langenfeld, Hilden, Haan, Monheim, Velbert und Wülfrath umfasst, eine eigene Agentur bekommen, beziehungsweise teile werden an die Agentur in Wuppertal angekoppelt. Damit wird Düsseldorf auf sein eigentliches Stadtgebiet reduziert. Das heißt: Ab 2012 wird Düsseldorf wesentlich weniger Arbeitslose zu betreuen haben, es wird deutlich weniger finanzielle Zuweisungen erhalten, zudem reduziert sich die Zahl der Mitarbeiter, die für den Bereich der Landeshauptstadt zuständig sind.

 Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Arbeitgeberverbände.

Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Arbeitgeberverbände.

Der Verwaltungsrat der Bundesagentur hatte am 15.Juli in seiner Sitzung einen Grundsatzbeschluss zur Standortreform beschlossen. Die dort gefassten Entscheidungen wurden in einem internen Papier dokumentiert, das der RP-Redaktion vorliegt. Derzeit gibt es 176 Agenturen im Bundesgebiet. Ab 2012 soll es nur noch 156 geben. 26 Agenturen sollen mit anderen zusammengelegt werden, etliche bekommen neue Zuschnitte, fünf werden neu geschaffen. Dazu gehört der Kreis Mettmann, der mit seinen einzelnen Kommunen selbstständig werden wird. "Mit dieser den Kreisgrenzen folgenden Neuabgrenzung soll eine stärkere Konzentration der Agenturen auf Beratung und Vermittlung einhergehen; sie sollen stärker von sachbearbeitenden Aufgaben entlastet werden", heißt es in den Plänen.

Petra Neu, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Düsseldorf sieht den Einschnitt als Chance: "Ich begrüße diese Richtungsentscheidung. Die Agenturen für Arbeit Düsseldorf und Wuppertal werden an die Wirtschaftsräume und kommunalen Strukturen angepasst."

Auch der Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Arbeitgeberverbände, Michael Grütering, sieht es positiv. "Der Kreis Mettmann ist mittelständisch geprägt, da kann in den Agenturen spezialisiert gearbeitet werden." Grütering hofft auf Effizienz und will auf keinen Fall keine neuen großen Strukturen mit einem "neuen Wasserkopf".

Der Vorsitzende der Geschäftsführer der Agentur Düsseldorf, Peter Jäger, muss jedenfalls deutliche Einbußen hinnehmen. Bisher betreute der Agenturbezirk rund 38 900 Arbeitslose. Ab dem nächsten Jahr werden es nur noch rund 27 300 sein. Das wird auch Folgen auf die Mitarbeiterzahl in Düsseldorf haben. Derzeit arbeiten an der Grafenberger Allee bei der Agentur für Arbeit Düsseldorf 437, im Jobcenter Düsseldorf 630 und im Jobcenter Mettmann 364 Personen. Wie viele künftig nach Mettmann gehen werden, sei noch nicht klar, sagt Agentursprecher Peter Wege. Ebenso sei noch nicht geklärt, um wie viel sich für Düsseldorf die Finanzzuweisungen reduzieren. Jetzt gibt es Finanzmittel für Eingliederungsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt bei der Agentur Düsseldorf von 25 Millionen, beim Jobcenter Düsseldorf von 43 Millionen und beim Jobcenter Mettmann von 25 Millionen Euro.

Obwohl Details noch nicht geklärt sind, drängt die Zeit. Im September will die Bundesagentur die Reform beschließen. Deshalb wird sich die so genannte Selbstverwaltung in Düsseldorf im August treffen und die Veränderungen besprechen. Verhindern kann die hiesige Selbstverwaltung sie die Reform nicht, sie kann nur ihre Meinung nach Nürnberg schicken.

(RP)
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