Düsseldorf Arbeiter-Samariterbund übernimmt Pflegeservice

Düsseldorf · Der Arbeitersamariterbund (ASB) eröffnet zum 1. Oktober eine neue Sozialstation in Bilk. In dem Haus in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum fasst der ASB seine Sozialstation an der Kronprinzenstraße und den bislang von der Düsseldorfer Aids-Hilfe getragenen Pflegeservice "Care 24" zusammen. Sämtliche Mitarbeiter und Kunden aus beiden Vorläufer-Einrichtungen werden übernommen.

Laut ASB-Geschäftsführer Carsten Brückner kümmern sich künftig etwas mehr als 40 Kranken- und Altenpfleger sowie Hauswirtschaftskräfte um etwa 200 Patienten im gesamten Stadtgebiet. Zusätzlich sollen in den kommenden Monaten bis zu acht Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr und am Bundesfreiwilligendienst das Team der neuen Sozialstation verstärken. "Eine interessante Aufgabe vor allem für junge Menschen, die sich noch orientieren wollen", findet Brückner.

Der Bogen der Angebote reicht künftig von der klassischen Betreuung alter Menschen in ihrer Wohnung (bisheriger Schwerpunkt des ASB an der Kronprinzenstraße) über außerklinische Intensivpflege (unter anderem: Beatmung in den eigenen vier Wänden) bis hin zur psychiatrischen Fachpflege und der Betreuung von Drogenabhängigen, die den Ersatzstoff Methadon verabreicht bekommen.

Ein Motiv, die Angebote von ASB und "Care 24" zusammenzuführen, ist die veränderte Wahrnehmung von HIV und Aids. "Früher wurden Infizierte und Erkrankte nicht selten stigmatisiert. Die Einrichtung eines besonderen Pflegedienstes machte da Sinn. Heute gilt die Krankheit als beherrschbar, dementsprechend gehen auch Sozialstationen inzwischen offener mit dem Thema um", sagt Brückner. Trotzdem wird es auch künftig neutrale Einsatzfahrzeuge geben. "Wir nehmen die Sorgen der Patienten vor Gerede in der Nachbarschaft ernst und berücksichtigen solche Wünsche", meint der Geschäftsführer. "Die Sozialstation" - so der Name der neuen Einrichtung an der Johannes-Weyer-Straße - zählt zu den größten Anbietern in Düsseldorf. Ziel des ASB ist es, im Bereich der Pflegeangebote kostendeckend zu arbeiten. "Im Jahresmittel gelingt das auch", sagt Brückner.

(jj)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort