Löbbecke Museum Aquazoo — ein Nest mit vielen Eiern

Düsseldorf · Im Löbbecke Museum befindet sich im Keller des Magazins eine umfangreiche Eier-Sammlung, die allerdings kaum einer zu Gesicht bekommt, weil der Platz fehlt, sie auszustellen. Dafür können die Besucher Insekten- und manchmal auch Pinguin-Eier sehen.

 Kuratorin Silke Stoll präsentiert ein filigran geschnitztes Osterei.

Kuratorin Silke Stoll präsentiert ein filigran geschnitztes Osterei.

Foto: Thomas Busskamp

Vorsichtig holt Silke Stoll einen der wunderschön verarbeiteten roten Kartons aus Spanplatte aus dem Regal. Behutsam öffnet sie den Deckel. Auf der Innenseite kommt eine Zeichnung mit Vogelmotiven zum Vorschein, die beim Betrachter Bewunderung hervorruft. Im Karton selbst liegen unter einer leicht verstaubten Glasplatte in zahlreichen Fächern auf Watte kleine bunte Eier.

Es handelt sich dort unter anderem um Eier des Zaunkönigs, gerade mal fingernagel groß. Leicht rosa sind die Eier des Rotkehlchen und ein weichen Blauton besitzen die Mini-Eier des Gartenrotschwanzes.

Löbbecke-Sammlung in Kartons

Mehr als 130 rote Kartons mit goldenen Lettern, in Sütterlin beschriftet, liegen in den Regalen des Magazins im Keller des Aquazoos. Theodor Löbbecke (1821 bis 1901) hat die Sammlung von seinem Onkel Karl-Friedrich Mitte des 19. Jahrhunderts geschenkt bekommen. Darüber hinaus besitzt das Löbbecke Museum noch eine Eiersammlung des Konsuls von Monaco, Pierre Ghilain. "Die kam 1965 zu uns", sagt Joseph Boscheinen ehemaliger Kurator, inzwischen pensionierter Experte, der fast 40 Jahre am Löbbecke Museum tätig war. Außerdem gibt es noch eine Sammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins Düsseldorf.

All diese ausgeblasenen Eier liegen, versteckt wie ein Schatz, im Magazin. "Früher, im Bunker an der Brehmstraße, haben wir zu Ostern mal Teile davon ausgestellt", erinnert sich Boscheinen. Ob Straußen-Ei, in das immerhin 24 Hühnereier passen, bis zu den Singvögel-Eiern — die historische Sammlung von Löbbecke umfasst rund 8500 Exemplare. Das schwarze Ei des Kiwi liegt dort ebenso weich auf Watte wie das Mini-Ei des Zilpzalp.

Kartons mit Eiern von Raubvögeln, rabenartigen Vögeln, Insekten- und Gesämefressern, Sumpf-, Schwimm- und Taubenvögel sind akribisch geordnet, mit Nummern, Namen und lateinischer Bezeichnung versehen.

Doch es gibt nicht nur die Eier der Löbbecke-Sammlung, zu denen übrigens auch ein Straußenei aus dem Jahre 1742 gehört. "Wir besitzen unbefruchtete Pinguin-Eier, kleine Schnecken- und runde Schildkröteneier", sagt Silke Stoll. Es gibt Eier von Reptilien, Schlangen und Schnecken, außerdem jede Menge Insekten-Eier. Letztere können die Besucher im Insektarium des Aquazoos bestaunen.

Auch die Eier der Katzenhaie und der Axolotl sind in den Aquarien zu sehen. Und mit etwas Glück gibt es Ostern vielleicht schon die ersten Pinguin-Eier. Denn in der Eselspinguin-Kolonie herrscht Balzzeit, und die ersten Nester sind schon gebaut: Offenbar läuft die Familienplanung auf Hochtouren.

(RP)
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