Düsseldorf Anwalt macht Zamek-Gläubigern Hoffnung

Düsseldorf · Die Insolvenz des Suppenherstellers Zamek liegt bereits ein paar Jahre zurück. Mitte 2014 übernahm ein Insolvenzverwalter das Zepter. Rund 45 Millionen Euro hatte sich das Unternehmen bei Privatanlegern geborgt. Im April 2012 kam zunächst eine 35-Millionen-Euro-Anleihe an den Markt, die im Februar 2013 dann um zehn Millionen Euro aufgestockt wurde. "Die erwartete Insolvenzquote liegt bei unter einem Prozent. Von der Gesellschaft ist offenbar kaum etwas zu erwarten. Aus unserer Sicht gibt es aber durchaus die Chance, sich Teile des Geldes woanders zu holen", sagt Klaus Nieding, Vorstand der auf Kapitalmarktthemen spezialisierten Nieding+Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft. "Nach derzeitigen Erkenntnissen sehen wir mögliche Schadenersatzansprüche gegen sechs Organmitglieder und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft", so der Anwalt. Hier sei allerdings die Verjährung zu beachten, die Ende des Jahres drohe.

Die Kanzlei bereitet aktuell eine Klage für die Zamek-Anleihegläubiger vor. "Uns liegen Erkenntnisse vor, dass der Emittentin bereits zum 31. Dezember 2012 die Zahlungsunfähigkeit drohte. Zudem gibt es weitere Anhaltspunkte dafür, dass die Aufstockung der Anleihe bewusst erfolgte, um die erste Zinszahlung an die Anleihegläubiger überhaupt erbringen zu können. Wir stehen hier in Kontakt mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft, um Einsicht in die Ermittlungsergebnisse zu erhalten", sagt Nieding.

Die Firma Zamek arbeitet nach einem Verkauf wieder erfolgreich. Von den früheren Geschäftsführern war gestern niemand zu erreichen.

(RP)
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