Düsseldorf Ansturm auf Wogedo-Anteile

Düsseldorf · Vier Prozent Zinsen locken Anleger. Acht Millionen Euro flossen so in die Kassen.

Das derzeit rekordverdächtig niedrige Zinsniveau hat in den vergangenen zwölf Monaten vor allem Sparer zu den Düsseldorfer Wohnungsbaugenossenschaften gelockt. Eine der Größte unter ihnen, die Lierenfelder Wogedo, hat in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich eine Dividende von vier Prozent pro Jahr ausgeschüttet. Auf dem Sparbuch gibt es heute meist nicht mehr als 0,25 Prozent. Entsprechend attraktiv ist die Anlage. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die Einlagen neuer Mitglieder 8,8 Millionen Euro an Zuflüssen verzeichnet.

Dadurch stieg das Eigenkapital um beachtliche 46 Prozent auf 26,5 Millionen Euro. 70 Prozent der Zuflüsse kamen allein im September 2013, dem letzten Monat des Wogedo-Geschäftsjahres. Doch so viel Geld wie der Wogedo zufließt, kann offenbar in Düsseldorf nicht so angelegt werden, dass die Genossenschaft ihre Dividende von vier Prozent halten kann. Jetzt hat die Wogedo den Zufluss neuer Mittel gedeckelt. Die Genossenschaft nimmt zwar noch neue Mitglieder auf, allerdings dürfen diese nur noch maximal acht Geschäftsanteile - umgerechnet 2000 Euro - zeichnen.

"Die Möglichkeit, darüber hinaus weitere Geschäftsanteile zu zeichnen, wird für dieses Geschäftsjahr ausgesetzt", teilten die Vorstände Horst-Dieter Borchardt und Andreas Vondran jetzt im Vorwort des Geschäftsberichtes mit. Im kommenden Jahr wollen man prüfen, ob die Deckelung wieder aufgehoben werden kann. Wer heute mehr als acht Genossenschaftsanteile hat, darf diese aber auch weiter behalten, sagte eine Wogedo-Sprecherin.

Die Mittel aus der starken Eigentkapitalerhöhung flossen vor allem in neue Immobilien. So entsteht in Gerresheim an der Dreherstraße Ecke Märkische Straße das Projekt "Die Ecke", die mehr als 54 Wohnungen sind vermietet und sollen Anfang 2015 bezugsfertig sein. Voraussichtlich ab 2015 soll der Wohnungsbestand an der Unterrather Straße 27 bis 41 ersetzt werden.

Der Gewinn der Wogedo stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr laut Jahresabschluss um fast ein Drittel auf 3,9 Millionen Euro, der Großteil davon fließt ins Eigenkapital. Die Zahl der Mitglieder stieg im Jahr 2013 per Saldo um knapp 400 auf zuletzt mehr als 9000. Nur jeder zweite bewohnt eine Wogedo-Immobilie.

(RP)
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