Nach dem Tod des Künstlers Ansturm auf Immendorff-Arbeiten in Galerie "fiftyfifty"

Der Tod des Malers Jörg Immendorff hat einen Ansturm auf dessen Arbeiten in der Düsseldorfer Galerie für Obdachlosenhilfe "fiftyfifty" ausgelöst. "Wir haben innerhalb eines Tages Bestellungen für Druckgrafiken im Wert von 30.000 Euro aufgenommen, das ist für unsere Verhältnisse schon enorm viel", sagte Hubert Ostendorf, Mitarbeiter der gemeinnützigen Galerie, am Dienstag. Seit 1995 hatte der am Montag im Alter von 61 Jahren gestorbene Künstler regelmäßig für die Obdachlosenhilfe Werke gefertigt und gespendet.

Jörg Immendorff - ein Leben für die Kunst
11 Bilder

Jörg Immendorff - ein Leben für die Kunst

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Immendorff habe dies trotz seiner fortschreitenden Krankheit noch bis Ende 2005 getan, sagte Ostendorf. "Er hat die Arbeiten immer eigens für uns gemacht und uns nicht etwa Ableger von seinen Werken hinterlassen." Immendorff litt seit Jahren an der unheilbaren Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Er war am Montag an einem plötzlichen Herzstillstand gestorben.

Die enorme Nachfrage nach Immendorffs Arbeiten in der Galerie werde allerdings zunächst nicht bearbeitet, kündigte Ostendorf an. "Unser großer Förderer ist tot, da müssen wir erst einmal Luft holen", sagte er. Die Kunden hätten auf diese Entscheidung aber alle sehr verständnisvoll reagiert.

Die Stadt Düsseldorf, in der der Künstler und Kunstprofessor jahrelang gelebt und gelehrt hatte, gab unterdessen bekannt, dass es keine eigene Trauerfeier für Immendorff geben werde. Von Oberbürgermeister Joachim Erwin angedacht sei allerdings eine umfangreiche Retrospektive, mit der der Künstler im nächsten Jahr geehrt werden solle, berichtete ein Sprecher am Dienstag.

(ap)
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