Fortuna Düsseldorf Anspannung vor Fußball-Derby

Beim ersten Heimspiel nach Fortunas Aufstieg in die Erste Bundesliga setzt die Polizei auf strikte Fan-Trennung schon vor dem Anpfiff. Die Partie gegen Borussia Mönchengladbach gilt als Risikospiel. Unterdessen planen Fortuna-Anhänger für Freitag eine Groß-Demo gegen den DFB.

 Wie im Februar beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt wird die Polizei auch am Samstag schon in der Altstadt dafür sorgen, dass Fangruppen von Fortuna und Borussia Mönchengladbach nicht aufeinandertreffen. Die Fan-Trennung soll bei allen als Risiko-Partien geltenden Heimspielen umgesetzt werden.

Wie im Februar beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt wird die Polizei auch am Samstag schon in der Altstadt dafür sorgen, dass Fangruppen von Fortuna und Borussia Mönchengladbach nicht aufeinandertreffen. Die Fan-Trennung soll bei allen als Risiko-Partien geltenden Heimspielen umgesetzt werden.

Foto: Thomas Bußkamp

Risikospiele sind heutzutage Alltagsgeschäft für die Polizei. Das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach ist — seit feststeht, dass Zuschauer im Stadion erlaubt sind — unter Sicherheitsaspekten nichts Besonderes. "Wir sind schon sehr froh über die Entscheidung gewesen, kein richtiges Geisterspiel daraus zu machen", sagte Polizeisprecher Markus Niesczery. "Das entlastet uns ungemein."

Ursprünglich hatte der DFB den verfrühten Platzsturm aufstiegsseliger Fortuna-Anhänger beim Relegationsspiel gegen Hertha BSC mit dem vollständigen Zuschauer-Ausschluss beim ersten Heimspiel bestrafen wollen. Als dann feststand, dass ausgerechnet das lokale Derby gegen Gladbach ein Geisterspiel werden würde, noch dazu an einem Samstagabend, waren erhebliche Sicherheitsbedenken laut geworden, die auch beim DFB Gehör fanden.

Nachdem nun genauso viele Tickets für den Gästeblock verkauft worden sind, wie für jedes andere Spiel auch, rechnet die Polizei nicht mehr mit aufgebrachten Gladbachern in der Altstadt. "Wir gehen nicht von geplanten und gezielten Auseinandersetzungen zwischen Fans aus", so Niesczery. Das ist der Unterschied zwischen einem Risiko- und einem Hochrisikospiel. Hochrisiko galt etwa für den Besuch der Frankfurter Eintracht im Februar, als es deutliche Hinweise auf Hooligans gab, die in Düsseldorf auf Ärger aus waren. Ein Großaufgebot der Polizei hatte das seinerzeit verhindert, indem schon in der Altstadt die Fangruppen strikt voneinander getrennt wurden.

Keine Hooligans erwartet

Das soll auch am Samstag vor dem Anpfiff passieren. Zwar erwarte man keine gewaltbereiten Hooligans. Doch körperliche Auseinandersetzungen seien "nicht auszuschließen". Die konsequente Fan-Trennung habe sich als probates Gegenmittel erwiesen und werde — wenn auch mit weniger Beamten als beim Frankfurt-Spiel — von einigen Hundertschaften durchgesetzt. Dazu gehört, die Gladbacher nach dem Altstadtbesuch mit Shuttle-Bussen von der Heinrich-Heine-Allee direkt ins Stadion zu bringen. Wer mit der Bahn kommt, wird zum Flughafen-Bahnhof gelenkt, wo ebenfalls Pendelbusse zum Gästeblock fahren.

Das Einsatzkonzept habe man nicht gewählt, weil man die Gladbacher mit den berüchtigten Frankfurter Fans gleichsetze, sondern weil es sich bewährt habe. "Wir werden bei allen Heimspielen so vorgehen", sagte Niesczery. Doch schon vor Samstag wird die Polizei mit Fortuna-Fans zu tun haben. Aus unterschiedlichen Gruppierungen wird für Freitag, 18 Uhr, zum Protest gegen den DFB und seine angeblich Fan-feindliche Politik aufgerufen. Vom Flinger Broich wollen die Demonstranten in die Altstadt ziehen, um auch gegen die Bestrafung des Vereins zu protestieren. Angemeldet ist die Kundgebung nicht. Die Polizei hat die Organisatoren inzwischen aufgefordert, das nachzuholen, damit über Marschroute und Zeiten verhandelt werden kann.

(RP/jco)
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